Header-Grafik Weiterbildung: Wollen Sie Ihr Denken…

Weiterbildung Lebendige Philosophie

Wahrnehmen · Orientieren · Entscheiden

Achtung: Die Inhalte der Weiterbildung Lebendige Philosophie bieten wir derzeit in Form zweier Veranstaltungsreihen an. Auf den jeweiligen Seiten finden Sie alle Details:

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG: Wie im Grundjahr der Weiterbildung lernen Sie hier, sich selbst und den Kontakt zur Welt zu hinterfragen, zu durchdenken und weiterzuentwickeln. Wir stellen den bewussten Umgang mit der Krise in den Fokus und beleuchten ihn aus verschiedenen philosophischen Perspektiven, begleitet von praktischen Übungen aus Kunst, Musik und Biographiearbeit.

GEISTESGESCHICHTE: In der öffentlichen Seminarreihe „Die Aktualität des Johannesevangeliums“ fragen wir uns auf der Grundlage einer neuen Übersetzung, wie die Erzählungen aus dem spirituellen Horizont ihrer Zeit heraus zu verstehen sind. Die Vertiefungsseminare „Spätantike und frühes Christentum“ sind eine Weiterentwicklung des Vertiefungsjahrs der Weiterbildung und stehen allen bisherigen TeilnehmerInnen offen.

 

 

 

Können wir unser eigenes Leben frei selbst bestimmen oder haben unsere Denkmuster fest im Griff? Sind wir den gesellschaftlichen Entwicklungen und Krisen ausgeliefert oder gibt es die Möglichkeit, auch als Einzelperson mitzugestalten?

Die Weiterbildung „Lebendige Philosophie“ begleitet Menschen, die sich selbst und den Kontakt zur Welt hinterfragen, durchdenken und weiterentwickeln möchten. Sie bietet die Chance, sich in regelmäßigen Abständen aus der eigenen Umlaufbahn herauszunehmen und für neue Denkwege zu öffnen.

Mit Unterstützung der Philosophiegeschichte lernen die Teilnehmenden, das Wahrnehmen vom Denken zu trennen, beide Fähigkeiten intensiv zu üben, zu pflegen, sich selbst als Persönlichkeit zu entwickeln und damit die privaten und beruflichen Möglichkeiten zu erweitern. Sei es aus Lust an der persönlichen Weiterbildung, aus Neugier auf die Möglichkeiten der Philosophie oder aus dem Gefühl heraus, „festzustecken“.

Die Weiterbildung bereichert jeden, denn alle Menschen eignen sich im Laufe ihres Lebens bestimmte Denkbahnen an, die ihnen als sinnvoll erscheinen und die für die Aufgaben im Alltag meistens auch brauchbar funktionieren. Aber es gibt im Leben immer wieder diese Momente, in denen wir merken: Ich kann mich nicht entscheiden, ich tue mich mit einer Veränderung schwer, ich bin den Ereignissen um mich herum nicht gewachsen, mir fällt zu diesem Problem einfach keine Lösung ein. In diesen Situationen versagt der eigene Werkzeugkoffer. Weil uns die eingeübten, standardisierten Mechanismen beim Denken immer wieder in die gleiche Richtung und zu den schon bekannten Urteilen bringen. Wir werden nicht kreativ, sondern fühlen uns ratlos, machtlos, unfähig zu gestalten – in privaten und beruflichen Situationen.

Broschüre Grundjahr
Broschuere Aufbaujahr
Broschuere Vertiefungsjahr

Videos unserer Dozierenden:

Videos unserer TeilnehmerInnen:

Impressionen aus dem Seminar

Für wen?

Die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE richtet sich an alle Menschen, die einen Selbstentwicklungsprozess anstoßen und vertiefen wollen, der die Grundlage für sinnvolles Gestalten in der Praxis bildet.

Die Teilnehmenden tragen durch die Fähigkeiten der Selbstführung, Kreativität und Gestaltungsfähigkeit menschlicher Beziehungen einen produktiven Beitrag in ihren Arbeitszusammenhang zurück.

Das Arbeiten in kleinen Gruppen mit Menschen aus anderen Organisationen und Arbeitszusammenhängen ermöglicht einen inspirierenden Erfahrungsaustausch und innovative Lernräume.

Die Voraussetzungen zur Teilnahme sind mehrjährige Berufserfahrung und die Bereitschaft, sich einzubringen und gemeinsam zu denken und zu üben. Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Welche Fähigkeiten vermittelt die Weiterbildung für Arbeitsalltag und Lebenspraxis?

  • Im Umgang mit sich selbst: Vertiefung von Selbsterkenntnis mit Schwerpunkten auf Selbstorientierung und Selbstführung.
  • Im Umgang mit der Welt und anderen: Urteilsfähigkeit, Prozessbewusstsein, Innovationsfähigkeit, Begegnungsgestaltung, Situationsverständnis.
  • Im Umgang mit zeitaktuellen Herausforderungen: kulturelle und historische Kontexte zur Einordnung der eigenen Voraussetzungen und zur Entwicklung von Möglichkeiten und Perspektiven.
    Impressionen aus dem Seminar
    Impressionen aus dem Seminar

    Die Lernbereiche der Weiterbildung: Wie wir arbeiten

    • Philosophiegeschichte: Überblicksdarstellungen und gemeinsames Durchdenken von ausgewählten philosophischen Texten
    • Wahrnehmung: Wahrnehmungsübungen an Gegenständen, Natur, Kunst und Mensch
    • Denken: Aufmerksamkeit und Konzentration schulen, das eigene Bewusstsein kennenlernen und entwickeln
    • Musikalische Übungen: Schulung der individuellen und gemeinsamen Fähigkeiten anhand von Musik und Kunst
    • Biografie und Anwendung: Biografische Erfahrungen verstehen und eigene Übungswege für den beruflichen/persönlichen Alltag entwickeln

    Rahmenbedingungen

    Beginn und Anmeldeschluss
    Die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE wird zur Zeit nicht angeboten.

    Dauer
    Jeweils 1. Oktober bis 30. September
    Berufsbegleitendes Weiterbildungszertifikat
    Umfang: 30 Credit Points über zwölf Monate

    Zeitlicher Aufwand
    6 Wochenendseminare über 12 Monate
    Zwischen den Seminaren begleiten wir Sie als MentorInnen bei der Vertiefung von Übungen und Inhalten.

    Seminarort
    Philosophisches Seminar e.V.
    Mühlstraße 100
    71691 Freiberg am Neckar

    Kursbeitrag
    500€ pro Monat, insgesamt 6.000€ pro Jahr für Geschäfts-/Firmenkunden und Organisationen, die die Weiterbildung für ihre MitarbeiterInnen buchen, sowie regulär für Privatpersonen. Für Privatpersonen kann der Kursbeitrag nach Selbsteinschätzung auf 3.000€ jährlich gesenkt werden. Für Auszubildende, Studierende und Menschen mit geringem Einkommen ist nach Selbsteinschätzung eine weitere Ermäßigung auf 1.800€ oder 1.200€ jährlich möglich.

    Gruppengröße
    8 bis 14 TeilnehmerInnen

    Beratung

    Ihre Ansprechperson: Paula Kühne Rendtorff
    E-Mail:

    Derzeit können Sie sich nicht für unsere Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE anmelden. Gerne beraten wir Sie persönlich zu unseren Angeboten.

    Seminarhaus Philosophisches Seminar in Freiberg am Neckar

    Unser Seminarhaus in Freiberg am Neckar

    Dozierende der Weiterbildung

    Harald Schwaetzer

    Harald Schwaetzer widerlegt mit seiner Person für alle Zeiten das Cliché des unpraktischen Philosophen. Er hat eine Hochschule mitgegründet, was nicht so ganz einfach ist, und der Traktorsitz mit Frontlader oder ein Pferdesattel mit Zügeln ist seiner Hand ebenso willkommen wie Buch und Tastatur. Als Philosoph überschaut er nicht nur die europäische Geistesgeschichte der letzten 2500 Jahre ziemlich gut. Eigentlich lebt er maximal im 15. Jahrhundert, wenn es gut geht, erreicht er das 19.

    Trotzdem ist es überraschend, bei wie vielen Gegenwartsfragen er Anderen damit noch immer eine Regallänge voraus ist. Der tiefe Ernst im Denken findet seinen Lebensausgleich in einem feinen, sich selbst einschließenden Humor. Vorsicht! Er weiß, was er (auch akademisch) kann, vermag sich aber vom akademischen Korsett zu befreien, wenn es gilt, etwas gemeinsam zu gestalten. Wenn Sie erleben wollen, dass Philosophieren der Königsweg für gute Ideen und kreatives Handeln ist, sind Sie bei Harald Schwaetzer an der richtigen Adresse. Kleiner Tipp, um ihn zu erwischen: Probieren Sie es mit einem Espresso und einem Stück dunkler Schokolade mit Nuss.
    E-Mail:

    Harald Schwaetzer
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Der Geist der Gegenwart hat eine Biographie, und zwar eine von 2500 Jahren, insofern er ein mitteleuropäischer ist. Der Geist der Gegenwart hat auch Mitgeister: Biographien anderer Kulturen. Geistesgeschichte in diesem Sinne als biographische Geschichte von Geist so ernst zu nehmen, wie wir unsere eigene Biographie ernst nehmen müssen, um uns jeweils in Situationen und Zeiten zu verstehen, und sie im gleichen Sinne wie in unser Biographie ganz praktisch auf die Gegenwart anzuwenden ist für mich eine unerlässliche Voraussetzung, um als Zeitgenosse existieren, leben und verantwortlich handeln zu können.

    VITA - Dr. Harald Schwaetzer

    Geboren 1967 in Telgte bei Münster, studierte ev. Theologie, Latein, Philosophie und Pädagogik, wurde 1997 in Philosophie promoviert, habilitierte sich 2006 in Philosophie, wurde berufen an das Institut für Cusanus-Forschung an der Universität Trier (2002-2008), an die Alanus Hochschule (2009-2014) sowie als Mitgründer an die Cusanus Hochschule (2014-2019). Von 2019 bis 2022 war er Gastprofessor an der Hochschule Biberach. Gegenwärtig hat er die akademische Leitung der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte inne. Er ist Mitherausgeber der „Allgemeinen Zeitschrift für Philosophie“ und „Coincidentia. Zeitschrift für europäische Geistesgeschichte“, Mitherausgeber der Buchreihen „Texte und Studien zur europäischen Geistesgeschichte“ und „Philosophie interdisziplinär“. Zudem ist er Mitglied im Scientific Board verschiedener internationaler Fachzeitschriften und Buch-Reihen.

    Lydia Fechner

    Lydia Fechner ist unsere Entwicklungshelferin. Rechtes Maß im Seelischen und Sozialen ist ihre Spezialität. Achten Sie aber bitte bei einer Begegnung mit ihr auf Ihre Schnürsenkel! Auch noch so kleine Details entgehen ihr nicht, weder Stärken noch Schwächen eines Gegenübers oder einer Institution bleiben verborgen. Glücklicherweise stammt diese Fähigkeit aus einem tiefen Interesse am anderen Menschen und an anderen Wesen und Vorgängen überhaupt. So wird ihre kompromisslose Fähigkeit, Aufgaben anzusprechen und lösungsorientiert in Entwicklung zu bringen, von einer menschlichen Zugewandtheit getragen.

    Mit der Leidenschaft zum klaren Urteil ist sie eine feinsinnige Expertin für die Wahrnehmung des Konkreten: der andere Mensch, eine komplizierte Situation, oder auch mal ein Kunstwerk. Setzen Sie sich doch mal mit ihr zusammen zu einem guten Espresso, am besten an einem belebten Ort.

    E-Mail:

    Lydia Fechner
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Die großen Fragen der Philosophie habe ich schon immer ganz eng in Verbindung gesehen mit persönlicher Entwicklung und Lebensfragen. Je umfassender der Gedanke, desto tiefer greift er in mein Leben ein, desto genauer macht er sichtbar, was da ist oder werden kann, wenn ich wirklich denke. Immer deutlicher wird mir auch, dass es beim Wahrnehmen – sei es von Natur, Menschen, Dingen, Prozessen oder auch dem eigenen Denken – auf eine ebenso präzise und aufmerksame Tiefe und Schärfe ankommt. Philosophieren heißt für mich in diesem Sinne, geistige Aktivität wirksam, konkret und im Einzelfall mit der Welt der Erscheinungen verbinden zu können. Wahrnehmungsbezogenes Philosophieren weckt und vertieft ganz umfassend unser Interesse an der Welt, an allem, was wahrnehmbar ist. 

    VITA - Dr. Lydia Fechner

    Geboren 1970 in Trier, Studium der Literaturwissenschaft, Philosophie und Anglistik in Trier und Tübingen. Promotion über Friedrich Hölderlin an der Universität Sheffield (England). 1998-2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Friedrich von Hardenberg Institut in Heidelberg, 2007-2015 Redakteurin bei einer kulturwissenschaftlichen Zeitschrift. 2015-2019 Mitaufbau, Lehre und Koordination des Instituts für Philosophie der Cusanus Hochschule.

    Peter Dellbrügger

    Peter Dellbrügger ist heute hier und morgen dort und doch immer bei uns. Falls Sie ihn suchen, finden Sie Peter zumeist in der Deutschen Bahn, mit einem großen Koffer Bücher („Ich leiste mir den Luxus der möglichen Auswahl“) und seiner Geige, die er übend bespielt, auch während er in den deutschlandweit verstreuten Hotels seine Beratertätigkeit ausübt.

    Peter kennt ungefähr jeden, den man kennen muss, und darüber hinaus noch viele mehr. Er ist ein wahrer Menschenfreund und Menschenvermittler. Hören ist seine Leidenschaft, die aber nicht nur musikalische Töne betrifft. Fragen, zuhören, ja hören, was und wie jemand etwas sagt, aber auch Atmosphären, Stimmungen und Unstimmigkeiten zwischen Menschen – Peter hört sie genau. Die Zwischentöne sind es, die ihn interessieren. Bieten Sie ihm einen Kräutertee an, aber drehen Sie die Hintergrundmusik vorher ab, sonst kommen Sie erst gar nicht mit ihm ins Gespräch.

    E-Mail:

    Peter Dellbruegger
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Der hörende Weltzugang ist mir ein essentiell wichtiger Zugang zur Wirklichkeit, zum anderen Menschen. Und noch deutlicher als beim Sehen ist er ein sozialer: nie war es schwerer als heute, einander wirklich zuzuhören. Die hörende Organisation ist die Organisation der Zukunft. Daher hat auch die Beschäftigung mit Musik ihren Platz in der Weiterbildung „Lebendige Philosophie“. Mit der und an der Musik lassen sich grundlegende soziale Fähigkeiten bewusst machen und üben: hörend nachvollziehend bei überblickshaften Darstellungen und experimentierend selbst erfahrend bei einfachen, voraussetzungslosen Übungen.

    VITA - Dipl. Volksw. & Musiker Peter Dellbrügger

    Geboren 1976 in Stuttgart, trotz ausgeprägter musikalischer Neigungen (Geige, Klavier, Dirigieren) Studium der Volkswirtschaftslehre, daneben der Philosophie und der Mittleren und Neueren Geschichte in Heidelberg sowie Kulturmanagement an der Fernuniversität Hagen. 2002 bis 2004 Forschungsassistent im Arbeitsbereich „Dialogische Führung/Dialogische Kultur“ am Friedrich von Hardenberg Institut für Kulturwissenschaften in Heidelberg, 2010 bis 2020 dort Mitwirkung am Projekt der Dialogischen Kultur. 2004 bis 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Entrepreneurship, Universität Karlsruhe/KIT, und 2010/2011 bei dm-drogeriemarkt GmbH + Co. KG in Karlsruhe. 2011 bis 2018 Mitwirkender am Philosophicum in Basel. Seit 2011 selbständig als freiberuflicher Unternehmensberater und Musiker zu Führungsfragen. 2019 bis 2022 Leitung Musikvermittlung und Kommunikation beim Kammerorchester Basel. Seminaristische Arbeit mit Musik für MitarbeiterInnen und Führungskräfte in Unternehmen.

    Nadja Görz

    Sehr früh am Morgen konnten Sie Nadja Görz früher nicht antreffen. Bevor sie ihre Tochter Norah bekam, zeigte sich zu späterer Stunde zuerst eine Hand mit großem Kaffeebecher, der sich durch den Türspalt schob, bevor dann die Eigentümerin der Hand langsam, fast widerstrebend in Erscheinung trat. Nadja Görz lässt sich auch heute noch Zeit, nach vorne zu treten. Ihre Zurückhaltung kann manch einen trügen, wie das so oft bei Menschen ist, die sich gerne im Hintergrund aufhalten: Blitzgescheit und mit merkurialer Schnelligkeit verfolgt sie alles, was an Gedankenblitzen und -windungen den Raum erhellt. Dabei hat sie schon um drei Ecken vorausgedacht und ihre Schlüsse gezogen. An ihr erlebt man das Hase und Igel-Spiel: Man ist schon verstanden, bevor man den Mund aufmacht.

    Nadja ermangelt es dabei aber nicht an warmer Empathie für alles Menschliche. Sie kann wunderbar zuhören und kümmert sich um alle, die ihre Aufmerksamkeit brauchen. Ein starker Kaffee mit etwas Süßem lockt sie auch heute noch hinter dem Türspalt hervor.

    E-Mail:

    Profilfoto Nadja Görz
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Krisenhafte Zustände einer globalisierten Welt und ein sich immer weiter von Mensch und Natur weg bewegender Zeitgeist ereignen sich nicht einfach, sondern sie basieren auf bestimmten historisch gewachsenen Annahmen von der Welt, die uns meist nicht bewusst sind. Eine Ursache dieser Entwicklungen ist sicher, dass der moderne Mensch nicht zu viel, sondern zu wenig über sich selbst und seine Ursprünge nachdenkt, ja mehr noch, kaum mit sich und seinem Denken in einem erfahrbaren Kontakt steht. Denken und Handeln werden als getrennte Kategorien erlebt. Philosophie stellt diese Verknüpfung wieder her, indem sie die grundlegendsten Fragen nach dem Menschen und seiner Welt stellt. Und sie tut dies existentiell. Ich und meine eigenen Lebensfragen bleiben davon nicht unberührt. Diese Grundlagenforschung gemeinsam im Austausch mit anderen Menschen zu vollziehen und mir so selbst dabei ein Stück näher zu kommen, ist wohl die größte Motivation meiner Mitarbeit bei der Weiterbildung „Lebendige Philosophie“. Ich könnte mir keine wertvollere Tätigkeit vorstellen.

    VITA - Nadja Görz, M.A./M.A.

    1982 geboren in Hagen. Abschluss in Kunstgeschichte und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Zweites Master-Studium in Philosophie an der Cusanus Hochschule, Bernkastel-Kues. Zugleich wissenschaftliche Mitarbeiterin ebendort, Mitaufbau und Lehre am Institut für Philosophie. 2018–2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG Graduiertenkolleg „Traumkulturen“ an der Universität des Saarlandes. Seit Oktober 2021 Dozierende in der Weiterbildung „Lebendige Philosophie“ am Philosophischen Seminar e.V.

    Paula Kühne Rendtorff

    Paula Kühne Rendtorff ist ein besonnener Mensch. Besonnen kommt ja bekanntlich von „sinnen“, und ihre Leidenschaft für sinnvolles Handeln kommt in ihrer Ruhe zum Ausdruck. In der Zusammenarbeit zeigt sich Paulas Fähigkeit regelmäßig in einem beharrlichen Insistieren auf Tiefgang und Bodenhaftung, das ihre Kollegen im Arbeitsrausch auf ein gesundes Maß zurechtbremst. Merke: Wogen glättet man durch Tiefe, dann sind sie im Verhältnis klein.

    Paula hat auch viele der organisatorischen und kommunikativen Aufgaben übernommen, weil sie genau weiß, was an der Reihe ist. Ihre menschliche Zugewandtheit bringt Wärme in die manchmal etwas nüchterne Philosophenrunde. Für Paula gehört die Philosophie zum Leben, oder eigentlich: das Leben gehört der Philosophie. Kraftvolles Handeln geht für sie nicht ohne Bewegung im Denken. Es ist vergebens, sie zu einem Coffee to go einzuladen. Überlegen Sie etwas Sinnigeres!

    E-Mail:

    Paula Kühne Rendtorff
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Selbst denken zu lernen und zu üben bedeutet für mich, im praktischen Leben immer mehr gestalten zu können. Ein bewegliches Denken eröffnet Perspektiven, wirft konstruktive Fragen auf, lässt Ideen entstehen, für die wir einstehen können. So wie ich Philosophie verstehe, ist sie das Gegenteil von Rückzug aus der Welt: sie ist vielmehr ein Wille und die Kraft, überhaupt im Dialog mit den Menschen die Herausforderungen der Gegenwart angehen zu können. Ich glaube, dass wir gerade das Denken dieser notwendigen philosophischen Ideen üben müssen, weil sie erst dadurch kreativ in unseren Handlungen wirksam werden.

    VITA - Paula Kühne Rendtorff, M.A.

    Geboren 1987 in Belo Horizonte (Brasilien). Studium der Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Tübingen und São Paulo sowie der Betriebswirtschaftslehre und Philosophie an der Alanus Hochschule in Alfter (B.A.). 2015-2016 Projektleitung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei einer Trägerorganisation für Freiwilligendienste. Studium der Philosophie an der Cusanus Hochschule (M.A.). Von 2016-2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hardenberg Institut sowie Koordinatorin von Veranstaltungen der Dialogischen Führung/Dialogischen Kultur.

    Bernhard Schmalenbach

    An Bernhard Schmalenbach erlebt man die Feinsinnigkeit der Wahrnehmung seelisch-geistiger Prozesse gleichsam personifiziert. Im besten Sinne der antiken Tradition verkörpert er die Tugend der „subtilitas“, wobei eben diese in der Antike ja auch „Zartheit“ und „Feinheit“ meint – Eigenschaften, mit denen sich Bernhard Schmalenbach selbstlos in die Gespräche mit einem Gegenüber stellt. Man muss allerdings auf der Hut sein, sich von einem gewissen Understatement nicht täuschen zu lassen. Denn nicht nur in seinem Kerngebiet kennt sich der Professor für Heilpädagogik aus; auch in der Philosophie, Kunst, Literatur, Theologie und anderen Gebieten muss sich auch ein professionelles Gegenüber arg in Acht nehmen, nicht unversehens auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Stimmungen und Schwingungen der Seele, aber auch der Ideen sind seine Spezialität.

    Sie können ihn jederzeit einladen, er würde nicht einmal eine Fertigpizza verweigern – solange er innerlich gewiss ist, dass erquicklicher als diese das Gespräch ist, und solange die Hoffnung bleibt, dass am Ende des Tunnels doch das Licht eines guten Espressos leuchtet.

    E-Mail:

    Bernhard Schmalenbach
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Unsere Auffassungen über unser Verhältnis zur Welt, zu anderen Menschen und uns selbst beruhen auf Überzeugungen und Perspektiven, die in ihrer Tiefe nur wenig bewusst reflektiert werden. Diese Positionen sind im Verlauf von vielen Jahrhunderten gewachsen, haben sich differenziert und weiter entwickelt als Spiegel wie als Triebfeder der westlich-europäischen Gesellschaften. Dabei ergeben sich in markanten Konstellationen Alternativen, Konflikte und Polarisierungen, die häufig nach einer gewissen Zeit im Sinne einer spezifischen Bewusstseinsform oder einer leitenden Auffassung entschieden werden. In der Weiterbildung werden solche Konstellationen anhand von originalen Zeugnissen erarbeitet. Dabei kommen insbesondere auch die vergessenen oder in Herrschaftsstrukturen umgeleitete Strömungen in den Blick, deren Potential mithin noch weitgehend ungehoben ist. In Verbindung mit künstlerischen und biografischen Übungen, mit gemeinsamen Gesprächen und im eigenem Nach-Denken, können sich hier Inspirationen und Impulse ergeben, welche für die gegenwärtige Gestaltung von Biografien, von sozialen Gemeinschaften wie Institutionen – und einem zukünftigen ökologischen Bewusstsein eine wertvolle Quelle sein können.

    VITA - Prof. Dr. Bernhard Schmalenbach

    Studium der Heilpädagogik, Promotion an der Universität zu Köln. Langjährige Tätigkeiten in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungserfahrungen und Mitwirkung in einer Camphill Schul- und Lebensgemeinschaft in diversen Aufgabenbereichen und Verantwortungen. Seit 2008 Professur für Heilpädagogik / Inklusive Pädagogik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn. Seit 2017 Dozent für Inklusion an der Universität Bonn. Arbeitsschwerpunkte und Veröffentlichungen u.a. im Bereich Hilfeplanung, Biografieforschung, Phänomenologie der Leiblichkeit, Autismus sowie der ästhetischen Dimension der Pädagogik und Heilpädagogik.

    Fabian Warislohner

    Fabian Warislohner bezeichnet sich selbst als „Vollphilosoph“ – dabei kann er viel mehr als Philosophieren. Fabian vermag, wenn er will, eine ganze IT-Abteilung alleine zu stellen, kennt sich mit Datenschutz, Programmen und Anwenderfragen bestens aus und ist dabei alles andere als ein „Nerd“. Zuverlässig und aufmerksam, zugewandt und voller Energie ist er jederzeit bereit, die einfachsten Fragen geduldig zu erläutern oder verwickelten philosophischen Systemen mit anderen zusammen auf den Grund zu gehen.

    Als waschechter Münchner ist er kein Kind von Traurigkeit; Fabian genießt das Lehren und Denken und die damit verbundene Begegnung mit Menschen in vollen Zügen. Wenn er nicht schon wieder am Bahnhof ist, laden Sie ihn doch einfach zum Frühstück mit einigen Spiegeleiern ein – er wird sich freuen.

    E-Mail:

    Profilfoto Fabian
    Warum ich für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE arbeite

    Ich möchte Philosophie so leben, dass Sie darüber auf den Straßen und Gassen sprechen können. Mich interessiert also das Potenzial der Philosophie jenseits von „akademischer Diktion“ (Günther Anders), diesseits der Möglichkeit der Entwicklung eines jeden Menschen und dabei mittendrin im Bewusstsein der Geistesgeschichte. Darin bin ich stets auf der Suche nach Bildern und Begriffen, die Sie selbst zum Leben und für Ihr Leben erwecken können. Daher baue ich mit an Orten, an denen wir gemeinsam die Erfahrung des Denkens üben und teilen können.

    VITA - Fabian Warislohner, M.A.

    Geboren 1991 in München, Studium der Philosophie und Volkswirtschaftslehre in Bayreuth und an der Cusanus Hochschule in Bernkastel-Kues. Zwischen 2015 und 2016 als Journalist in Berlin und für eine NGO in Brüssel tätig. Seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kueser Akademie, dort Lehre und Entwicklung der jungen Studiengangsinitiative ‚Selbstbestimmt studieren‘. Freies Forschungsprojekt zu Empathischer Kommunikation. Doktorand zu Günther Anders’ Desiderat einer ‚moralischen Phantasie‘ an der Universität Hildesheim.

    Häufig gestellte Fragen

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    Wie sind die Weiterbildungen der LEBENDIGEN PHILOSOPHIE aufgebaut?

    In einem Grundjahr mit sechs Wochenendeseminaren lernen Sie, aus eigener Wahrnehmung und selbstständigem Denken neue Ideen für individuelle Situationen zu entwickeln, anstatt nur bestehende Konzepte anzuwenden.
    Im anschließenden Aufbaujahr vertiefen Sie diese Fähigkeiten und lernen, Entwicklungsprozesse im Berufsalltag und in der Lebenspraxis bewusst zu gestalten.
    Mit dem stufenweisen Durchgang – rückwärts – durch die Philosophiegeschichte durch alle drei Jahre werden Beweglichkeit des Denkens und das Verstehen des ganz Anderen geschult.
    Im Vertiefungsjahr können Sie diese Erfahrungen zu einem persönlichen Entwicklungsweg gestalten, in welchem die erworbene Lebens- und Erkenntnispraxis bis in individuelle Sinnfragen hinein geführt wird.

    Was bringen mir die Weiterbildungen der LEBENDIGEN PHILOSOPHIE?

    Sie erhalten die Chance, aus dem Alltagstrott auszusteigen, um in intensive Denkprozesse einzusteigen und weitere Fähigkeiten auszubilden: selbst denken üben; Selbstorientierung und -führung; in einer kleinen Gruppe kontinuierlich gemeinsame Entwicklungsprozesse wahrzunehmen und mitzugestalten; persönliche Fähigkeiten im Wahrnehmen und Denken entwickeln, die sich bis in die Berufspraxis positiv auswirken. Den eigenen Horizont zu einem vertieften Geschichtsbewusstsein erweitern, der verstehen lässt, warum wir heute sind, wo wir sind.

    Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?

    Ein Studium bzw.  Kenntnisse in Philosophiegeschichte o. Ä. sind keine Voraussetzung für die Teilnahme! Die Bereitschaft, sich auf ergebnisoffene Erkenntnisprozesse einzulassen, Offenheit für Neues, ein gesunder Lernhunger und das Bestreben, sich im Austausch und gemeinsamen Denken mit anderen zusammen weiterzuentwickeln hingegen schon.

    Was sind die Weiterbildungen der LEBENDIGEN PHILOSOPHIE nicht?

    Die Weiterbildungen sind keine akademische Fachveranstaltung für belesene PhilosophInnen. Ihr Ziel ist es auch nicht, Bausteine für einen Karrieresprung in Form von lebenslauftechnisch verwertbaren Zeugnissen bereitzustellen. Die Weiterbildung ist auch keine Qualifizierungsmaßnahme, um vordefinierte Lernziele optimal und effizient zu erreichen.

    Bekomme ich einen Abschluss, ein Zertifikat für die Teilnahme?

    Momentan sind die Weiterbildungen nicht akkreditiert. Das Philosophische Seminar e.V. kann aber auf Wunsch der Teilnehmerin / des Teilnehmers nach Abschluss eines Weiterbildungsjahres ein Teilnahmezertifikat ausstellen.

    Wie melde ich mich an, wenn ich teilnehmen möchte, und wann ist der Anmeldeschluss?

    Die Weiterbildung wird zur Zeit nicht angeboten.

    Was kosten Grund-, Aufbau- und Vertiefungsjahr jeweils? Gibt es eine Preisnachlass?

    Zur Finanzierung der Weiterbildung haben wir ein gestaffeltes Modell entwickelt, das auf die individuelle Situation der TeilnehmerInnen eingeht: Grund-, Aufbau- und Vertiefungsjahr kosten 500€ pro Monat, insgesamt 6000€ jährlich, zzgl. ggf. Kosten für die Unterkunft. Für Firmen oder Organisationen, die die Fortbildung für ihre MitarbeiterInnen buchen, aber auch für Privatpersonen gilt dieser Betrag von 6.000€ jährlich. Für Privatpersonen kann darüber hinaus mit Unterstützung der Mahle-Stiftung der Preis wie folgt gesenkt werden: 1) Sie zahlen entweder 3.000€ oder 2) 1.200€ jährlich (Auszubildende, Studierende, Menschen mit geringem Einkommen). Alle Zahlungen können auch monatlich erfolgen.

    Wie setzt sich die Gruppe der Teilnehmenden zusammen? Wie viele werden es sein?

    Die Gruppe umfasst 8 bis 14 TeilnehmerInnen. Wir führen telefonische Kennenlerngespräche – auch um zu gewährleisten, dass die Zusammensetzung der Gruppe eine konstruktive Zusammenarbeit ermöglicht.

    Wie hoch ist mein Zeitaufwand?

    Die Weiterbildungen finden an 12 Präsenztagen statt und erstrecken sich über einen Zeitraum von 12 Monaten, verteilt auf 6 Wochenenden im Jahr.

    Wird es zwischen den Seminarterminen Aufgaben bzw. Austauschmöglichkeiten geben?

    Ja. Es ist vorgesehen, die Zeit zwischen den Seminarterminen zu nutzen, um in einem kontinuierlichen gemeinsamen Prozess zu sein. Sie können sowohl mit den anderen TeilnehmerInnen im Austausch stehen und erhalten eine kontinuierliche inhaltliche und persönliche Begleitung durch die ReferentInnen.

    Wer sind die ReferentInnen?

    Werfen Sie hierzu einen Blick in den Abschnitt zu den Dozierenden der Weiterbildung.

    Wo findet die Weiterbildung statt?

    Die Weiterbildungsseminare finden in unseren Seminarräumen in Freiberg am Neckar statt. Der Garten des Tagungshauses lädt in den Pausen zum Spazierengehen und zur Muße ein. Das Tagungshaus ist vom Stuttgarter Hauptbahnhof in ca. 25 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie dem Auto zu erreichen.

    Wo übernachte ich während der Seminare?

    Die Unterbringung in Freiberg oder Stuttgart (20 Min. mit der S-Bahn von Stuttgart Hbf) ist nicht inkludiert. Wir geben Ihnen aber gerne Tipps für Ihre Unterkunft! Schreiben Sie uns dazu gerne eine kurze E-Mail an: