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Wahrheit, Natur, Geschichte, Technik, Moral, Freiheit…?

Fünf Wochenenden für Studierende und Auszubildende aller Fächer:
Online-Info-Abend am 8. Juli um 19 Uhr | Einblicke auf Instagram

Warum Philosophie?

Die Philosophie geht den Dingen und uns Menschen auf den Grund.

Als Bewegung des Staunens und Fragens ergründet sie die Welt und den Geist und lässt uns in einem Prozess der Verwurzelung im Denken zu uns selbst finden. Denn für die Philosophie erscheint die Vergangenheit nicht einfach als vergangen, sondern als fruchtbare Quelle für Denkwürdiges und Neues, im Sinne eines Mitspracherechts der Geschichte.

Angesichts der Spezialisierung und Ökonomisierung heutiger Bildung kann die Philosophie dieses Potenzial von Selbst- und Weltgestaltung für die Gegenwart fruchtbar machen.

„Denkwürdig“ – Begleitstudium Philosophie

Mit dem Begleitstudium Philosophie laden wir Auszubildende und Studierende seit 2022 dazu ein, die Philosophie und das Denken zu erkunden. Im Sinne eines überregionalen Studium generale blicken wir gemeinsam auf Fragen, die im Fachstudium, in der Ausbildung oder im Berufsalltag zu kurz kommen oder nicht gestellt werden können – philosophische Fragen, die auf grundlegende und selbst errungene Orientierung im eigenen Leben und in der Welt zielen. Bei der Arbeit an diesen Fragen begegnen wir dem vielfältigen und überraschenden Erbe europäischer Philosophie und Geistesgeschichte.

Fünf zusammenhängende Wochenenden widmen wir den entscheidenden Weichenstellungen und Denkbewegungen der Philosophiegeschichte und setzen jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt anhand Eurer Fragen, auf Grundlage unserer eigenen wissenschaftlichen und lebenspraktischen Auseinandersetzung mit der Philosophie. Für die Phasen zwischen den Wochenenden stellen wir kleine Handreichungen für eine individuelle Vertiefung mit den Themen der Seminare zur Verfügung.

Was nehme ich mit?

Die Beschäftigung mit der Geschichte des menschlichen Fragens und Denkens lässt uns aus dem Festen, Gegebenen der Gegenwart und ihren Vorentscheidungen heraustreten und von dort aus neu in das eigene Leben und die Mitgestaltung der Welt eintauchen.

An Texten und Kunstwerken schulen wir die Beweglichkeit und Klarheit des Denkens, üben uns in der Wahrnehmung und gehen intensiv ins Gespräch über die Bedeutung all dessen für die Gegenwart. Die gleichbleibende Gruppe von Teilnehmenden aus unterschiedlichen Disziplinen ist Impulsgeberin und Unterstützerin auf diesem Weg.

„Denkwürdig“ – Begleitstudium Philosophie

Warum Philosophie?

Die Philosophie geht den Dingen und uns Menschen auf den Grund.

Als Bewegung des Staunens und Fragens ergründet sie die Welt und den Geist und lässt uns in einem Prozess der Verwurzelung im Denken zu uns selbst finden. Denn für die Philosophie erscheint die Vergangenheit nicht einfach als vergangen, sondern als fruchtbare Quelle für Denkwürdiges und Neues, im Sinne eines Mitspracherechts der Geschichte.

Angesichts der Spezialisierung und Ökonomisierung heutiger Bildung kann die Philosophie dieses Potenzial von Selbst- und Weltgestaltung für die Gegenwart fruchtbar machen.

Transkript Dr. Johanna Hueck (Dozentin)

Johanna Hueck, Dozentin im Begleitstudium:
Was mich sehr begeistert an der Arbeit im Begleitstudium und an dem gemeinsamen Denken in dieser Konstellation ist, dass die Menschen ganz unterschiedliche Hintergründe mitbringen und dass es so eine ganz grundlegende Neugier gegenüber der Philosophie gibt, die nicht schon so stark vorgeprägt ist. Also eine ganz große Offenheit und dadurch die Philosophie sehr grundlegend bewegt werden kann.
Unser Ansatz ist es, die überlieferten klassischen philosophischen Texte sehr ernst zu nehmen. Also erstens geht es uns darum, dass die philosophischen Traditionen, auf denen unsere gegenwärtigen Fragen fußen, dass die eben eine Relevanz haben heute auch und diese Texte insofern ernst zu nehmen, als wir sie wirklich Wort für Wort im Originaltext lesen. Wir gehen da meistens, oder beliebt ist die Methode des Close Reading: Also wo wir wirklich Wort für Wort an einem Text entlang gehen und diese Worte als, also fragwürdig werden lassen. Sie nicht als selbstverständlich nehmen, sondern sie eben als Fragen nehmen und versuchen daran, selbst ins Denken zu kommen.
Also ich selbst war in den letzten Jahren vor allem sehr intensiv in der Schelling-Forschung. Ich habe eine Dissertation geschrieben an der Uni Freiburg zu Schelling, zum mittleren und späten Schelling. Ich habe mich aber auch intensiv mit Schellings naturphilosophischen Schriften auseinandergesetzt, bin da immer wieder auf Tagungen. Dieses Motto denkwürdig, da haben wir schon länger gegrübelt, was wir dem Begleitstudium für ein Motto oder für einen Titel geben wollen. Und dieses, dass Dinge es wert sind oder würdig sind, bedacht zu werden, das ist glaube ich so etwas, was für mich ein Kern auch des Begleitstudiums ist. Und diese Erfahrung zu machen miteinander in der Gruppe, dass Dinge bedenkenswert sind und man nicht so über die Dinge hinwegfährt, so flüchtig. Das ist doch etwas, was mir besonders Freude macht.

Mit dem Begleitstudium Philosophie laden wir seit 2022 dazu ein, die Philosophie und das Denken zu erkunden. Im Sinne eines überregionalen Studium generale blicken wir gemeinsam auf Fragen, die im Fachstudium, in der Ausbildung oder im Berufsalltag zu kurz kommen oder nicht gestellt werden können – philosophische Fragen, die auf grundlegende und selbst errungene Orientierung im eigenen Leben und in der Welt zielen. Bei der Arbeit an diesen Fragen begegnen wir dem vielfältigen und überraschenden Erbe europäischer Philosophie und Geistesgeschichte.

Fünf zusammenhängende Wochenenden widmen wir den entscheidenden Weichenstellungen und Denkbewegungen der Philosophiegeschichte und setzen jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt anhand Eurer Fragen, auf Grundlage unserer eigenen wissenschaftlichen und lebenspraktischen Auseinandersetzung mit der Philosophie. Für die Phasen zwischen den Wochenenden stellen wir kleine Handreichungen für eine individuelle Vertiefung mit den Themen der Seminare zur Verfügung.

Transkript Fabian Warislohner (Dozent)
Fabian Warislohner, Dozent im Begleitstudium:
Philosophie hat auf jeden Fall was Unzeitgemäßes und ich glaube, dass das gerade die Stärke der Arbeit ist, die wir hier anbieten, dass wir die Möglichkeit geben, sich mal rauszuziehen aus dem, was allzu aktuell ist, was allzu nah ist, das zu verlangsamen und mit etwas Abstand darauf zu schauen.
Die Fragen, die mich beschäftigen, haben zum Beispiel viel mit Technikphilosophie zu tun. Es ist eine Frage, wie stehen wir Menschen eigentlich zu dem, was wir aus uns herausstellen, was wir produzieren? Verstehen wir das eigentlich? Können wir die Konsequenzen von dem, was wir schaffen, es muss ja nicht gleich eine Atombombe sein, aber das ist wohl das eklatanteste Beispiel, können wir die Konsequenzen davon wirklich uns vorstellen, können wir die fühlen? Und was müssen wir vielleicht als Menschen tun, um der Technik, die wir produzieren, die wir in die Welt stellen, wieder hinterher zu kommen und vielleicht sogar die zu überholen, sodass wir nicht in einer ständigen Entwicklung eigentlich der Technik sind und uns nicht fragen, wie ist eigentlich die Entwicklung des Menschen, die wir wollen und die wir verfolgen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein philosophisches Fachstudium vielleicht nicht für so viele Menschen wirklich das Richtige ist, was sie brauchen, sondern dass es eher darum geht, mit der Philosophie Impulse zu geben, Erfahrungen zu ermöglichen, vielleicht auch Räume zu eröffnen, vielleicht auch zu verlangsamen, was sonst im Alltag immer wieder ganz schnell passiert und gefordert wird. Für mich persönlich ist es sehr heilsam, so mit Philosophie auch umzugehen, nicht auf ein Ziel hin, auf den Abschluss eines Studiums hin, mit dem entsprechenden Anspruch trotzdem, aber auf die Menschen hin, die zu uns kommen und sich eine Begleitung wünschen für ihre Studien, für ihre Ausbildungsgänge, wo halt eben bestimmte Fragen, philosophische Fragen keine Rolle spielen.

Was nehme ich mit?

Die Beschäftigung mit der Geschichte des menschlichen Fragens und Denkens lässt uns aus dem Festen, Gegebenen der Gegenwart und ihren Vorentscheidungen heraustreten und von dort aus neu in das eigene Leben und die Mitgestaltung der Welt eintauchen.

An Texten und Kunstwerken schulen wir die Beweglichkeit und Klarheit des Denkens, üben uns in der Wahrnehmung und gehen intensiv ins Gespräch über die Bedeutung all dessen für die Gegenwart. Die gleichbleibende Gruppe von Teilnehmenden aus unterschiedlichen Disziplinen ist Impulsgeberin und Unterstützerin auf diesem Weg.

Worum geht es uns im Begleitstudium?

Transkript Dr. Johanna Hueck (Dozentin)

Johanna Hueck, Dozentin im Begleitstudium:
Was mich sehr begeistert an der Arbeit im Begleitstudium und an dem gemeinsamen Denken in dieser Konstellation ist, dass die Menschen ganz unterschiedliche Hintergründe mitbringen und dass es so eine ganz grundlegende Neugier gegenüber der Philosophie gibt, die nicht schon so stark vorgeprägt ist. Also eine ganz große Offenheit und dadurch die Philosophie sehr grundlegend bewegt werden kann.
Unser Ansatz ist es, die überlieferten klassischen philosophischen Texte sehr ernst zu nehmen. Also erstens geht es uns darum, dass die philosophischen Traditionen, auf denen unsere gegenwärtigen Fragen fußen, dass die eben eine Relevanz haben heute auch und diese Texte insofern ernst zu nehmen, als wir sie wirklich Wort für Wort im Originaltext lesen. Wir gehen da meistens, oder beliebt ist die Methode des Close Reading: Also wo wir wirklich Wort für Wort an einem Text entlang gehen und diese Worte als, also fragwürdig werden lassen. Sie nicht als selbstverständlich nehmen, sondern sie eben als Fragen nehmen und versuchen daran, selbst ins Denken zu kommen.
Also ich selbst war in den letzten Jahren vor allem sehr intensiv in der Schelling-Forschung. Ich habe eine Dissertation geschrieben an der Uni Freiburg zu Schelling, zum mittleren und späten Schelling. Ich habe mich aber auch intensiv mit Schellings naturphilosophischen Schriften auseinandergesetzt, bin da immer wieder auf Tagungen. Dieses Motto denkwürdig, da haben wir schon länger gegrübelt, was wir dem Begleitstudium für ein Motto oder für einen Titel geben wollen. Und dieses, dass Dinge es wert sind oder würdig sind, bedacht zu werden, das ist glaube ich so etwas, was für mich ein Kern auch des Begleitstudiums ist. Und diese Erfahrung zu machen miteinander in der Gruppe, dass Dinge bedenkenswert sind und man nicht so über die Dinge hinwegfährt, so flüchtig. Das ist doch etwas, was mir besonders Freude macht.

Transkript Fabian Warislohner (Dozent)
Fabian Warislohner, Dozent im Begleitstudium:
Philosophie hat auf jeden Fall was Unzeitgemäßes und ich glaube, dass das gerade die Stärke der Arbeit ist, die wir hier anbieten, dass wir die Möglichkeit geben, sich mal rauszuziehen aus dem, was allzu aktuell ist, was allzu nah ist, das zu verlangsamen und mit etwas Abstand darauf zu schauen.
Die Fragen, die mich beschäftigen, haben zum Beispiel viel mit Technikphilosophie zu tun. Es ist eine Frage, wie stehen wir Menschen eigentlich zu dem, was wir aus uns herausstellen, was wir produzieren? Verstehen wir das eigentlich? Können wir die Konsequenzen von dem, was wir schaffen, es muss ja nicht gleich eine Atombombe sein, aber das ist wohl das eklatanteste Beispiel, können wir die Konsequenzen davon wirklich uns vorstellen, können wir die fühlen? Und was müssen wir vielleicht als Menschen tun, um der Technik, die wir produzieren, die wir in die Welt stellen, wieder hinterher zu kommen und vielleicht sogar die zu überholen, sodass wir nicht in einer ständigen Entwicklung eigentlich der Technik sind und uns nicht fragen, wie ist eigentlich die Entwicklung des Menschen, die wir wollen und die wir verfolgen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein philosophisches Fachstudium vielleicht nicht für so viele Menschen wirklich das Richtige ist, was sie brauchen, sondern dass es eher darum geht, mit der Philosophie Impulse zu geben, Erfahrungen zu ermöglichen, vielleicht auch Räume zu eröffnen, vielleicht auch zu verlangsamen, was sonst im Alltag immer wieder ganz schnell passiert und gefordert wird. Für mich persönlich ist es sehr heilsam, so mit Philosophie auch umzugehen, nicht auf ein Ziel hin, auf den Abschluss eines Studiums hin, mit dem entsprechenden Anspruch trotzdem, aber auf die Menschen hin, die zu uns kommen und sich eine Begleitung wünschen für ihre Studien, für ihre Ausbildungsgänge, wo halt eben bestimmte Fragen, philosophische Fragen keine Rolle spielen.

Wie sieht ein Seminarwochenende aus?

Transkript Fabian Warislohner (Ablauf)

Fabian Warislohner, Dozent im Begleitstudium:
Unsere Wochenenden gehen von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag. Freitag ist der Einstiegstag. Wir versuchen, die Wochenenden auch immer ein bisschen unterschiedlich zu gestalten, aber es ist schon so, dass wir das Thema des Wochenendes gemeinsam wie eröffnen: dass wir Fragen dazu sammeln, dass wir eine Vorbereitungsaufgabe besprechen. Dann wollen wir ziemlich bald auch in die Begegnung mit dem ersten Text kommen. Das heißt, wir fangen am Freitag auch schon an, wirklich inhaltlich zu arbeiten.
Der Samstag ist dann unser Tag, wo wir in die Tiefe gehen, wo wir weiterarbeiten mit den Texten, mit den Fäden, die wir am Freitag aufgemacht haben. Wo wir vielleicht auch mal kurz rausgehen, eine kleine Wahrnehmungsübung draußen machen, wenn es passt. Wir haben mittags ein gemeinsames Mittagessen. Und wenn es dann Abend wird und die Kräfte schon etwas nachlassen, ist es so, dass wir auch von unserer Seite einen kleinen Vortrag mitbringen können, wo wir zum Beispiel besprechen: Was hat das Thema mit aktuellen Debatten politisch, philosophisch zu tun? Um dann abends vielleicht den Abend noch ausklingen zu lassen gemeinsam.
Der Sonntag ist nicht unser Abreisetag, sondern erstmal unser Abschlusstag. Das heißt: Wir legen vielleicht nochmal einen kleinen anderen Akzent in das Thema. Zum Beispiel bei einem Wochenende über Wahrheit fragen wir mit Nietzsche dann: Warum wollen wir eigentlich nach Wahrheit fragen? Also wir bringen wie nochmal einen neuen Gedanken rein. Und wir versuchen auch, sowohl dieses Wochenende nochmal Revue passieren zu lassen, zu gucken, was hat sich verändert seit Freitag? Wie gehen wir mit diesen Themen jetzt auch weiter nach Hause? Wie stehen diese Themen im Zusammenhang mit den anderen Wochenenden? Wo wollen wir vielleicht auch beim nächsten Wochenende noch inhaltlich anknüpfen?
Das Begleitstudium besteht aus fünf Wochenenden zu Themen, die wir schon festgelegt haben, aber welche Texte wir dann lesen, welche Fragen wir im Einzelnen bedenken, das entsteht gemeinsam mit der Gruppe. Das heißt, wenn Du ein bestimmtes Anliegen hast, ein bestimmtes Thema, schreibe uns das am besten schon im Motivationsschreiben, dann können wir gucken, zu welchen der Wochenenden passt es und das dann unterbringen.

Transkript Muriel (Teilnehmende, Ablauf)

Muriel, Teilnehmende des Begleitstudiums:
Ganz praktisch sieht ein Wochenende so aus, dass wir alle aus verschiedenen Ecken von Deutschland, teilweise auch, also ich hier zum Beispiel aus Österreich, angefahren kommen und uns treffen am Nachmittag, 5 Uhr, hier alle eintrudeln. Und es gibt immer erstmal so eine Runde, wo wir einfach ganz kurz sagen: Wo kommen wir gerade her, wie sind wir da? Einfach um im Raum zusammen anzukommen. Und dann ist eigentlich der Einstieg, gerade wenn es jetzt eben nicht mehr das erste Wochenende ist, einmal zurückzuschauen: Wie war das letzte Wochenende, was ist da gerade noch da, was hat uns wie im Nachgang beschäftigt? – Uns da kurz auszutauschen und dann den Vorblick auf das Wochenende, was eben ansteht.
Ja, also wir schauen da irgendwie schon gut, dass wir sozusagen reinfinden in die Themen. Ja, und dann geht es meistens los mit Textarbeit, wenn wir da den Einstieg haben. Und das Wochenende hat immer so Blöcke von eineinhalb Stunden, halbe Stunde Pause, eineinhalb Stunden Arbeiten. Das heißt, es ist irgendwie eine eigentlich sehr angenehme Form, um ins Arbeiten zu kommen und dann auch gut zwei Tage durchzuhalten. Konkret gibt es eben die Textarbeit, aber auch immer wieder Übungen, die man macht. Die können in der Gruppe sein, die können aber auch mal für sich jeder einzeln sein. Und dann gibt es auf jeden Fall immer diesen Austausch darüber, wie ging es uns. Und ja, dazwischen gibt es gute Versorgung mit Essen und was sonst? Viele schöne Pausengespräche, die ja auch immer sehr, sehr wichtig sind. Es geht dann den ganzen Samstag und den halben Sonntag und dann fahren wir alle wieder nach Hause.

…und was sagen die Teilnehmenden?

Das Begleitstudium bedeutet für mich…
.… eine Denkhaltung zu entwickeln, die sich offen, (selbst-)kritisch und aus unterschiedlichen Perspektiven heraus mit wesentlichen Fragen des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens auseinandersetzt.

– Rosa,  Jahreskurs 2022/23

Transkript Stimmen von Teilnehmenden

[Muriel:] Als ich angefangen hatte mit dem Philosophiestudium, gedacht habe, naja, wenn man jetzt immer Fragen stellt und darauf aber keine Antworten finden will, ja eigentlich fast schon so feste, das ist doch total unsicher. Also warum möchte ich das denn? Warum ist das ja strebenswert? Und ich glaube, ich kann es jetzt gar nicht so richtig gut erklären, aber es bringt eigentlich fast mehr Boden und Sicherheit für mich jetzt. Und das finde ich etwas Wahnsinnig spannendes, wie das geht. Also einerseits behält man sich eigentlich ja diese Offenheit immer weiterzufragen und nicht eine feste Antwort zu finden. Aber vielleicht ist es sicherer, weil es einfach mehr dem Leben entspricht.

[Mario:] Was wir hier machen, ist eigentlich, dass wir zwar Texte lesen, aber selbst denken, was darin gedacht oder was da gedacht wurde, dass wir das selbst nochmal denken und dadurch kann ich das für mich lebendig machen und in meinen… dadurch wird es ein Teil meines eigenen Lebens. Und das ist eigentlich lebendige Philosophie, finde ich.

[Johanna:] Ich erinnere mich an dem ersten Wochenende. Da ging es am Ende dann auch um eine Diskussion. Und einer unserer Teilnehmer, der hat sich auch total darauf gefreut. Endlich Diskussion. Und das fand ich total spannend, was für eine Diskussion eben über das Diskutieren aufkam. Oder worüber sprechen wir eigentlich? Und dann ist mir nämlich aufgefallen, dass ich total erleichtert war und so eine Gesetztheit gespürt habe darüber, dass es nicht gleich in dieses „was denkst du eigentlich darüber?“ geht oder dass eigentlich Meinung herausgefordert wird im gesellschaftlichen Diskurs und in Gesprächen, die ich sonst in meinem Alltag oft führe. Sondern dass es darum geht, etwas überhaupt erstmal zu verstehen: Was kann man denn dazu denken.? Diese konkreten Denkbewegungen nachzuvollziehen ist total anstrengend, aber total… befreiend auf eine Art und Weise. Also da reinzugehen, was hat diese Person gedacht? Was haben wir ja eigentlich für existenzielle Probleme grundsätzlich, über die wir in unserem Alltag überhaupt nicht nachdenken? Und vor allem: Was würde vielleicht alles wegfallen, wenn ich erkennen würde, was eigentlich die Denkbewegung wäre? Also mit was würde ich mich vielleicht allem nicht mehr beschäftigen müssen, wenn ich da mehr verstanden hätte? Also ich würde sagen, dass der Alltag von jedem aus vielen Sachen besteht, die vielleicht eigentlich nicht so existenziell sind. Und das ist auf jeden Fall was, was das Studium unterstützt oder fördert.

[Clea:] Also für das kommende Jahr hätte ich auf jeden Fall Lust, das Begleitstudium weiterzumachen, weil ich das Gefühl habe, die Möglichkeit zu haben, immer mal wieder so kleine Ausflüge in andere Meta-Ebene zu machen. Also einfach nochmal Fragen stellen zu können oder in Fragen reinzugehen, die vielleicht sonst im Alltag untergehen und ich erlebe das als sehr wertvoll und richtungsweisend. 

Besonders am Begleitstudium finde ich…
… das Begleitende. Dass wir Teilnehmer aus verschiedensten Bereichen kommen und mit dem, was wir mitbringen, gemeinsam in einen Denkraum gehen. Ebenfalls erlebe ich Offenheit in der Gestaltung, da wir uns weder an vorgegebene Lehrpläne halten oder ECTS sammeln müssen. Wir sind alle da, weil wir da sein wollen.

– Clea, Jahreskurs 2022/23

Nike, Ethnologie, Jahreskurs 2023/24

Es fühlt sich total erfrischend an, Wissen, Meinungen – die Philosophie – selbst zu ergehen. Quasi ganz unverschult zu erfahren. Ich habe das Gefühl, dadurch einen grundlegend anderen Zugang zu den Inhalten zu bekommen.

Mateo, Erzieher, Jahreskurs 2023/24

Das Begleitstudium ist für mich eine Art Reise, die es in vollen Zügen zu genießen gilt. Dabei entdecke, ergründe und entwickle ich neue Gedanken, die immer einen engen Bezug zum Leben, seiner Schönheit und seinen Herausforderungen haben. Besonders toll finde ich, Johanna, Fabian und unsere Gruppe als Mitreisende zu erleben.

Eureka, Psychologie, Jahreskurs 2023/24

Wir gehen von alltagsnahen, aber großen Fragestellungen aus, nähern uns ihnen aus unterschiedlichen philosophischen Perspektiven, und spannen dann wieder den Bogen zum aktuellen Diskurs. Dadurch erhält man einen ganz anderen Zugang zu all den großen und kleinen Fragen, die uns betreffen – differenzierter und fundierter als einfache „Meinungen“.

Judith, Humanmedizin, Jahreskurs 2023/24

An sich klingt es banal: Wir lesen gemeinsam Texte – doch durch das gemeinsame Lesen und gemeinsame Nachdenken (und den wertvollen Input bzw. die Anstöße der Dozierenden) entsteht eine gemeinsame Denkbewegung, die sich so reich und mitreißend anfühlt und neue Denkwelten für mich eröffnet.

David, Innovationsmanagement & Design, Jahreskurs 2023/24

Eine tolle Möglichkeit in die facettenreiche Welt der Philosophie einzutauchen. Für mich die optimale Einsteigerkombination aus großen Philosoph:innen, Themen und Epochen, Textarbeit und Kommunikation. Starke Empfehlung.

…und was sagen die Teilnehmenden?

Transkript Stimmen von Teilnehmenden

[Muriel:] Als ich angefangen hatte mit dem Philosophiestudium, gedacht habe, naja, wenn man jetzt immer Fragen stellt und darauf aber keine Antworten finden will, ja eigentlich fast schon so feste, das ist doch total unsicher. Also warum möchte ich das denn? Warum ist das ja strebenswert? Und ich glaube, ich kann es jetzt gar nicht so richtig gut erklären, aber es bringt eigentlich fast mehr Boden und Sicherheit für mich jetzt. Und das finde ich etwas Wahnsinnig spannendes, wie das geht. Also einerseits behält man sich eigentlich ja diese Offenheit immer weiterzufragen und nicht eine feste Antwort zu finden. Aber vielleicht ist es sicherer, weil es einfach mehr dem Leben entspricht.

[Mario:] Was wir hier machen, ist eigentlich, dass wir zwar Texte lesen, aber selbst denken, was darin gedacht oder was da gedacht wurde, dass wir das selbst nochmal denken und dadurch kann ich das für mich lebendig machen und in meinen… dadurch wird es ein Teil meines eigenen Lebens. Und das ist eigentlich lebendige Philosophie, finde ich.

[Johanna:] Ich erinnere mich an dem ersten Wochenende. Da ging es am Ende dann auch um eine Diskussion. Und einer unserer Teilnehmer, der hat sich auch total darauf gefreut. Endlich Diskussion. Und das fand ich total spannend, was für eine Diskussion eben über das Diskutieren aufkam. Oder worüber sprechen wir eigentlich? Und dann ist mir nämlich aufgefallen, dass ich total erleichtert war und so eine Gesetztheit gespürt habe darüber, dass es nicht gleich in dieses „was denkst du eigentlich darüber?“ geht oder dass eigentlich Meinung herausgefordert wird im gesellschaftlichen Diskurs und in Gesprächen, die ich sonst in meinem Alltag oft führe. Sondern dass es darum geht, etwas überhaupt erstmal zu verstehen: Was kann man denn dazu denken.? Diese konkreten Denkbewegungen nachzuvollziehen ist total anstrengend, aber total… befreiend auf eine Art und Weise. Also da reinzugehen, was hat diese Person gedacht? Was haben wir ja eigentlich für existenzielle Probleme grundsätzlich, über die wir in unserem Alltag überhaupt nicht nachdenken? Und vor allem: Was würde vielleicht alles wegfallen, wenn ich erkennen würde, was eigentlich die Denkbewegung wäre? Also mit was würde ich mich vielleicht allem nicht mehr beschäftigen müssen, wenn ich da mehr verstanden hätte? Also ich würde sagen, dass der Alltag von jedem aus vielen Sachen besteht, die vielleicht eigentlich nicht so existenziell sind. Und das ist auf jeden Fall was, was das Studium unterstützt oder fördert.

[Clea:] Also für das kommende Jahr hätte ich auf jeden Fall Lust, das Begleitstudium weiterzumachen, weil ich das Gefühl habe, die Möglichkeit zu haben, immer mal wieder so kleine Ausflüge in andere Meta-Ebene zu machen. Also einfach nochmal Fragen stellen zu können oder in Fragen reinzugehen, die vielleicht sonst im Alltag untergehen und ich erlebe das als sehr wertvoll und richtungsweisend. 

Das Begleitstudium bedeutet für mich…
.… eine Denkhaltung zu entwickeln, die sich offen, (selbst-)kritisch und aus unterschiedlichen Perspektiven heraus mit wesentlichen Fragen des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens auseinandersetzt.

– Rosa, Jahreskurs 2022/23

Besonders am Begleitstudium finde ich…
… das Begleitende. Dass wir Teilnehmer aus verschiedensten Bereichen kommen und mit dem, was wir mitbringen, gemeinsam in einen Denkraum gehen. Ebenfalls erlebe ich Offenheit in der Gestaltung, da wir uns weder an vorgegebene Lehrpläne halten oder ECTS sammeln müssen. Wir sind alle da, weil wir da sein wollen.

– Clea, Jahreskurs 2022/23

Nike, Ethnologie, Jahreskurs 2023/24

Es fühlt sich total erfrischend an, Wissen, Meinungen – die Philosophie – selbst zu ergehen. Quasi ganz unverschult zu erfahren. Ich habe das Gefühl, dadurch einen grundlegend anderen Zugang zu den Inhalten zu bekommen.

Mateo, Erzieher, Jahreskurs 2023/24

Das Begleitstudium ist für mich eine Art Reise, die es in vollen Zügen zu genießen gilt. Dabei entdecke, ergründe und entwickle ich neue Gedanken, die immer einen engen Bezug zum Leben, seiner Schönheit und seinen Herausforderungen haben. Besonders toll finde ich, Johanna, Fabian und unsere Gruppe als Mitreisende zu erleben.

Eureka, Psychologie, Jahreskurs 2023/24

Wir gehen von alltagsnahen, aber großen Fragestellungen aus, nähern uns ihnen aus unterschiedlichen philosophischen Perspektiven, und spannen dann wieder den Bogen zum aktuellen Diskurs. Dadurch erhält man einen ganz anderen Zugang zu all den großen und kleinen Fragen, die uns betreffen – differenzierter und fundierter als einfache „Meinungen“.

Judith, Humanmedizin, Jahreskurs 2023/24

An sich klingt es banal: Wir lesen gemeinsam Texte – doch durch das gemeinsame Lesen und gemeinsame Nachdenken (und den wertvollen Input bzw. die Anstöße der Dozierenden) entsteht eine gemeinsame Denkbewegung, die sich so reich und mitreißend anfühlt und neue Denkwelten für mich eröffnet.

David, Innovationsmanagement & Design, Jahreskurs 2023/24

Eine tolle Möglichkeit in die facettenreiche Welt der Philosophie einzutauchen. Für mich die optimale Einsteigerkombination aus großen Philosoph:innen, Themen und Epochen, Textarbeit und Kommunikation. Starke Empfehlung.

„Die Gedanken kommen zu mir,
ich bin ihnen nicht mehr fremd.
Ich wachse ihnen als Stätte zu
wie ein bebautes Feld.“

Hannah Arendt, Denktagebuch, Juni 1951

Hannah Arendt

„Die Gedanken kommen zu mir,
ich bin ihnen nicht mehr fremd.
Ich wachse ihnen als Stätte zu
wie ein bebautes Feld.“

(Hannah Arendt, Denktagebuch, Juni 1951)

Denkwürdigkeiten: Termine und Seminarinhalte

Denkwürdigkeit #1

Grundprobleme der Gegenwart:
Philosophieren im Anthropozän

14.–16. November 2025

Was Dich erwartet…

Hannah Arendt und Günther Anders haben das 20. Jahrhundert in beispielhafter Weise als wache Zeitgenossen wahrgenommen, gedanklich durchdrungen und in Worte gebracht: Angesichts des Naziregimes untersucht Arendt die Phänomene des politischen Totalitarismus und der Banalität des Bösen. Günther Anders hat die nie zuvor gekannte Bedrohung der Menschheit durch die Atombombe und die damit einhergehende Allmacht der Technik umgetrieben. Beide werfen die Frage auf, wie eine Philosophie in der Gegenwart angesichts dieser Signaturen ausgebildet werden kann, die den freien Menschen stärkt. Am ersten Seminarwochenende beschäftigen wir uns mit Texten von Hannah Arendt und Günther Anders, um von dort her zu verstehen, mit welchen Grundproblemen wir in unserer Gegenwart konfrontiert sind, was uns die Philosophie ermöglicht und welche Fragen sich daraus für das gemeinsame Jahr im Begleitstudium ergeben.

Denkwürdigkeit #2

Wahrheit und Erkenntnis: Erkundungen unseres Denkens und Wahrnehmens

16.–18. Januar 2026

Was Dich erwartet…

Am zweiten Wochenende erkunden wir unseren Zugang zur Wirklichkeit, der so alltäglich ist, dass wir ihn kaum bewusst bemerken: unser Denken und unser Wahrnehmen. Wie vollzieht sich eigentlich die Tätigkeit des Denkens? Was passiert, wenn ich mein Wahrnehmen schule? Was bedeutet es, ein Urteil zu fällen? Wann mache ich eine Erfahrung von Wirklichkeit? Wie hat sich die Frage nach Wahrheit in der Geistesgeschichte entwickelt? Welche Rolle spielt das Erkennen für mein Tätigsein in der Welt? Wie können wir von dort ausgehend unser heutiges Wahrnehmen und Denken so ins Bewusstsein bekommen, dass wir (wieder) wahrheitsfähig werden? – All das sind Fragen, die wir erforschen und diskutieren. Dabei ziehen wir einschlägige Textausschnitte aus der Philosophie zu Rate, experimentieren mithilfe von Übungen und lernen dadurch eine Philosophie kennen, die in jedem Moment etwas mit unserem Leben zu tun hat – wenn wir hinschauen.

Denkwürdigkeit #3

Natur und Technik: Signaturen und Gefährdungen des Lebendigen

20.–22. März 2026

Was Dich erwartet…

Ausgehend von der Frage nach unseren Erkenntnismöglichkeiten wenden wir uns im dritten Block derjenigen Welt zu, die uns immer schon umgibt. Dies ist zunächst die Welt der Natur, des Lebendigen, in die der Mensch eingebettet ist. Selten war diese Welt so unsichtbar und gefährdet wie heute, da sich die menschliche Kultur mithilfe von Wissenschaft und Technik weiter denn je von ihr entfernt hat und zugleich tiefer denn je in die Lebensprozesse eingreift. Wir fragen die Philosophiegeschichte, was Natur und Leben in anderen Epochen bedeutet haben und wie sich das Verständnis der Natur durch die Jahrhunderte gewandelt hat. Um heutige Problemlagen zu verstehen, legen wir dabei einen besonderen Schwerpunkt auf das Aufkommen der neuzeitlichen Wissenschaften und Technik und der damit verbundenen Beherrschungslogik einer als Maschine begriffenen Natur, die bis zur technischen Formung des Menschen ausgreift.

Denkwürdigkeit #4

Biographie und Geschichte: Wie wird Geschichte gegenwärtig? (Exkursion)

1.–3. Mai 2026

Was Dich erwartet…

Nach der Beschäftigung mit der natürlichen und der technischen Welt und ihrem Verhältnis blicken wir auf eine Eigenheit des Menschen: das Phänomen des Geschichtlichen, das sowohl in der individuellen Biographie als auch in der Weltgeschichte auftritt. Wir begeben uns dafür gemeinsam auf Reisen, um das konkrete Geschehen von einigen Biographien und Begegnungen an ihrem geschichtlichen Ort exemplarisch in den Blick zu nehmen. In Weimar beschäftigen wir uns mit der Freundschaft von Goethe und Schiller in der Zeit um 1800. Von dort aus können wir, gleichsam im Kontrast, bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald die menschlichen Abgründe des 20. Jahrhunderts erleben. Wir fragen uns, wie wir kulturell und individuell mit Geschichte und Biographie umgehen und wie sich aus der Spannung des Menschenbildes um 1800 und der Katastrophen des 20. Jahrhunderts ein historisches Gewissen für die Gegenwart bilden kann.

Denkwürdigkeit #5

Freiheit und Geist:
Wie werde ich ein Ich?

19.–21. Juni 2026

Was Dich erwartet…

In der Beschäftigung mit Biographie und Geschichte kann die Frage nach dem Verhältnis von Determinismus, Indeterminismus und Freiheit entstehen. Wie kann ich ein selbstbestimmtes Ich denken, das seine Biographie gestaltet und dennoch eingebettet ist in einen konkreten geschichtlichen Kontext, von dem her es bestimmt wird? Was heißt es, sich zu entscheiden? Wie komme ich aus der Wahrnehmung der Welt zu einer der Situation angemessenen und zugleich mir gemäßen Entscheidung? Wer ist überhaupt das Ich? Und in welchem Bezug steht das Ich zu anderen Ichen, zur Natur und zum Geist? Welche Rolle spielt der Geist für die Frage der Ich-Entwicklung?
Die Frage nach dem Geist ist dabei keine, die als Glaubensfrage jenseits der Welt liegt, sondern eine Notwendigkeit des Denkens, die in vielfältigen Formen in der Geschichte aufgetreten ist. Wir befragen diese Notwendigkeit und beschäftigen uns mit dem, was Geist ist, sein kann und werden wird. Diesen Fragen gehen wir anhand exemplarischer Textstellen, Kunstbetrachtungen und eigenen biographischen Reflexionen nach.

und danach?

Denkwürdig!
Vertiefungsjahr

(Termine wie Grundjahr)

Was Dich erwartet…

Nach Abschluss des Begleitstudiums kannst Du die Themen des Jahres vertiefen. Dieses Vertiefungsjahr steht allen bisherigen Teilnehmer:innen offen und wird jedes Jahr mit neuen Texten und Aspekten angeboten, unter Einbeziehung der Gruppe.

„Gesetzt, wir wollen Wahrheit: warum nicht lieber Unwahrheit? Und Ungewissheit? Selbst Unwissenheit? – Das Problem vom Werthe der Wahrheit trat vor uns hin, – oder waren wir’s, die vor das Problem hin traten?“

Friedrich Wilhelm Nietzsche,
Jenseits von Gut und Böse, §1

Wie sind die Seminarwochenenden aufgebaut?

Transkript Muriel (Teilnehmende, Ablauf)

Muriel, Teilnehmende des Begleitstudiums:
Ganz praktisch sieht ein Wochenende so aus, dass wir alle aus verschiedenen Ecken von Deutschland, teilweise auch, also ich hier zum Beispiel aus Österreich, angefahren kommen und uns treffen am Nachmittag, 5 Uhr, hier alle eintrudeln. Und es gibt immer erstmal so eine Runde, wo wir einfach ganz kurz sagen: Wo kommen wir gerade her, wie sind wir da? Einfach um im Raum zusammen anzukommen. Und dann ist eigentlich der Einstieg, gerade wenn es jetzt eben nicht mehr das erste Wochenende ist, einmal zurückzuschauen: Wie war das letzte Wochenende, was ist da gerade noch da, was hat uns wie im Nachgang beschäftigt? – Uns da kurz auszutauschen und dann den Vorblick auf das Wochenende, was eben ansteht.
Ja, also wir schauen da irgendwie schon gut, dass wir sozusagen reinfinden in die Themen. Ja, und dann geht es meistens los mit Textarbeit, wenn wir da den Einstieg haben. Und das Wochenende hat immer so Blöcke von eineinhalb Stunden, halbe Stunde Pause, eineinhalb Stunden Arbeiten. Das heißt, es ist irgendwie eine eigentlich sehr angenehme Form, um ins Arbeiten zu kommen und dann auch gut zwei Tage durchzuhalten. Konkret gibt es eben die Textarbeit, aber auch immer wieder Übungen, die man macht. Die können in der Gruppe sein, die können aber auch mal für sich jeder einzeln sein. Und dann gibt es auf jeden Fall immer diesen Austausch darüber, wie ging es uns. Und ja, dazwischen gibt es gute Versorgung mit Essen und was sonst? Viele schöne Pausengespräche, die ja auch immer sehr, sehr wichtig sind. Es geht dann den ganzen Samstag und den halben Sonntag und dann fahren wir alle wieder nach Hause.

Transkript Fabian Warislohner (Ablauf)

Fabian Warislohner, Dozent im Begleitstudium:
Unsere Wochenenden gehen von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag. Freitag ist der Einstiegstag. Wir versuchen, die Wochenenden auch immer ein bisschen unterschiedlich zu gestalten, aber es ist schon so, dass wir das Thema des Wochenendes gemeinsam wie eröffnen: dass wir Fragen dazu sammeln, dass wir eine Vorbereitungsaufgabe besprechen. Dann wollen wir ziemlich bald auch in die Begegnung mit dem ersten Text kommen. Das heißt, wir fangen am Freitag auch schon an, wirklich inhaltlich zu arbeiten.
Der Samstag ist dann unser Tag, wo wir in die Tiefe gehen, wo wir weiterarbeiten mit den Texten, mit den Fäden, die wir am Freitag aufgemacht haben. Wo wir vielleicht auch mal kurz rausgehen, eine kleine Wahrnehmungsübung draußen machen, wenn es passt. Wir haben mittags ein gemeinsames Mittagessen. Und wenn es dann Abend wird und die Kräfte schon etwas nachlassen, ist es so, dass wir auch von unserer Seite einen kleinen Vortrag mitbringen können, wo wir zum Beispiel besprechen: Was hat das Thema mit aktuellen Debatten politisch, philosophisch zu tun? Um dann abends vielleicht den Abend noch ausklingen zu lassen gemeinsam.
Der Sonntag ist nicht unser Abreisetag, sondern erstmal unser Abschlusstag. Das heißt: Wir legen vielleicht nochmal einen kleinen anderen Akzent in das Thema. Zum Beispiel bei einem Wochenende über Wahrheit fragen wir mit Nietzsche dann: Warum wollen wir eigentlich nach Wahrheit fragen? Also wir bringen wie nochmal einen neuen Gedanken rein. Und wir versuchen auch, sowohl dieses Wochenende nochmal Revue passieren zu lassen, zu gucken, was hat sich verändert seit Freitag? Wie gehen wir mit diesen Themen jetzt auch weiter nach Hause? Wie stehen diese Themen im Zusammenhang mit den anderen Wochenenden? Wo wollen wir vielleicht auch beim nächsten Wochenende noch inhaltlich anknüpfen?
Das Begleitstudium besteht aus fünf Wochenenden zu Themen, die wir schon festgelegt haben, aber welche Texte wir dann lesen, welche Fragen wir im Einzelnen bedenken, das entsteht gemeinsam mit der Gruppe. Das heißt, wenn Du ein bestimmtes Anliegen hast, ein bestimmtes Thema, schreibe uns das am besten schon im Motivationsschreiben, dann können wir gucken, zu welchen der Wochenenden passt es und das dann unterbringen.

Bedingungen des Begleitstudiums

Ort und Zeit

Die Wochenendseminare beginnen freitags um 17 Uhr und enden sonntags um 13 Uhr. Sie finden zentral in Stuttgart-Stadtmitte statt, bis auf die Exkursion.

Kosten und Unterbringung

Das Begleitstudium (Raum- & Personalkosten) wird aus Stiftungsgeldern und Teilnahmebeiträgen finanziert. Wir erbitten von den Teilnehmenden einen finanziellen Beitrag von 500 Euro für das Jahresprogramm inkl. Pausengetränken/-snacks (fünf Seminare à 100 Euro, Zahlung in zehn monatlichen Raten à 50 Euro möglich). Nicht darin enthalten sind Reisekosten und weitere Verpflegung. Es besteht voraussichtlich weiterhin die Möglichkeit, ohne zusätzliche Kosten während der Seminarwochenenden mit Schlafsack/Isomatte in einer Schule in Ludwigsburg zu übernachten (direkte S-Bahn-Verbindung zwischen Seminarort und Schule). Eine Reduzierung des Beitrags ist in begründeten Fällen auf Nachfrage möglich.

Teilnahme

Wenn Du zwischen 18 und 30 Jahre alt bist und Interesse hast, Dir einen existenziellen und eigenständigen Zugang zur Philosophie zu erarbeiten, bist Du eingeladen, an den fünf Wochenenden des Begleitstudiums teilzunehmen. Vorkenntnisse, Immatrikulationsbescheinigung oder andere Nachweise sind nicht erforderlich, wir bitten jedoch um ein einseitiges Motivationsschreiben. Die Anmeldung ist nur für das gesamte Studienjahr möglich. Die Teilnahme am Begleitstudium bescheinigen wir mit einem Zertifikat (5 ECTS), das Bewerbungen beigefügt und ggf. zur Anrechnung an Hochschulen und Universitäten eingereicht werden kann. (Die Anrechnung liegt dabei im Ermessen der Hochschulen und Universitäten.)

Das Begleitstudium Philosophie wird gefördert durch:
Ansicht Räume
Ansicht Verpflegung<br />

(Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes keine Gruppenbilder anbieten.)

Bedingungen des Begleitstudiums

Ort und Zeit

Die Wochenendseminare beginnen freitags um 17 Uhr und enden sonntags um 13 Uhr. Sie finden zentral in Stuttgart-Stadtmitte statt, bis auf die Exkursion.

Garten Philosophisches Seminar
Ansicht Verpflegung

Kosten und Unterbringung

Das Begleitstudium (Raum- & Personalkosten) wird aus Stiftungsgeldern und Teilnahmebeiträgen finanziert. Wir erbitten von den Teilnehmenden einen finanziellen Beitrag von 500 Euro für das Jahresprogramm inkl. Pausengetränken/-snacks (fünf Seminare à 100 Euro, Zahlung in zehn monatlichen Raten à 50 Euro möglich). Nicht darin enthalten sind Reisekosten und weitere Verpflegung. Es besteht voraussichtlich weiterhin die Möglichkeit, ohne zusätzliche Kosten während der Seminarwochenenden mit Schlafsack/Isomatte in einer Schule in Ludwigsburg zu übernachten (direkte S-Bahn-Verbindung von Seminarort und Schule). Eine Reduzierung des Beitrags ist in begründeten Fällen auf Nachfrage möglich.

Teilnahme

Wenn Du zwischen 18 und 30 Jahre alt bist und Interesse hast, Dir einen existenziellen und eigenständigen Zugang zur Philosophie zu erarbeiten, bist Du eingeladen, an den fünf Wochenenden des Begleitstudiums teilzunehmen. Vorkenntnisse, Immatrikulationsbescheinigung oder andere  Nachweise sind nicht erforderlich, wir bitten jedoch um ein einseitiges Motivationsschreiben. Die Anmeldung ist nur für das gesamte Studienjahr möglich. Die Teilnahme am Begleitstudium bescheinigen wir mit einem Zertifikat (5 ECTS), das Bewerbungen beigefügt und ggf. zur Anrechnung an Hochschulen und Universitäten eingereicht werden kann. (Die Anrechnung liegt dabei im Ermessen der Hochschulen und Universitäten.)

Das Begleitstudium Philosophie wird gefördert durch:

Co-Dozierende des Begleitstudiums

Von der Öko-Landwirtschaft über ein Bachelor-Studium im Bereich Wirtschaft hat mich mein Weg zur Philosophie geführt. Durch ein Master-Studium und eine Promotion konnte ich mich tiefer in dieses Fach einarbeiten und bin seit einigen Jahren forschend und lehrend darin tätig. Meine Begeisterung für Philosophie entstammt dem Erlebnis, dass aus der Tätigkeit des Denkens existentielle Erkenntnisse entstehen können, die uns ein wenig mehr Mensch werden lassen.

Denken ist „zu nichts nütze“
Vita | Publikationen

Johanna Hueck

Philosophisches Seminar

Ich möchte Philosophie wieder als das erfahrbar machen, was sie einst war: die existenzielle Entscheidung, im Denken und Tun nach der Wahrheit zu fragen und aus Erkenntnis zu leben. Was für mich zunächst die Entscheidung für die Philosophie als Studienfach war, wurde zunehmend zum Anliegen, vor dem Hintergrund der Geschichte eine lebenswerte Zukunft zu schaffen, die nach meiner Erfahrung – als Journalist in Berlin und für eine NGO in Brüssel – aus dem Bestehenden selbst nicht kommt. In meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich daher mit der Ausbildung moralischer Phantasie, wie sie der Philosoph Günther Anders fordert.

„Philosophieren ist kein job“
Vita | Publikationen
>> Zum KI-Philosophie-Podcast

Fabian Warislohner

Philosophisches Seminar

Dein Weg zu uns

Du hast Interesse? Fragen?

 

Du möchtest Dich anmelden?

Wir bitten zur Anmeldung um ein einseitiges Motivationsschreiben – zu Dir, Deinem Anliegen bezüglich der Teilnahme am Begleitstudium und zu Deinem Interesse an Philosophie. Dein Motivationsschreiben unterstützt uns bei der Vorbereitung des Jahreskurses.

Frühere Projekte: Studiengangsinitiative „Selbstbestimmt Studieren“

Von 2019 bis 2022 haben wir die Initiative Selbstbestimmt Studieren dabei unterstützt, einen Studiengang zur Philosophie und Gesellschaftsgestaltung zu entwickeln und durchzuführen. Der Studiengang sollte innovative Lernkonzepte integrieren und ein hohes Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung auf Seiten der Studierenden ermöglichen. Er wurde in Form eines zertifizierten Pilotstudiengangs erprobt, weiterentwickelt und zur Akkreditierung in Kooperation mit einer Hochschule oder Universität vorbereitet. Da bisher keine Überführung in diesen Rahmen möglich war, haben wir den Lehrbetrieb nach dem Sommer 2022 eingestellt, bleiben jedoch weiter mit den Hochschulen in Kontakt.

„Selbstbestimmt Studieren“, das Motto der Initiative, war uns nicht nur Weg, sondern auch Ziel des Bildungsanliegens. So standen philosophische Module im Kern des Studiengangs, um u.a. Klärung darüber zu erlangen, was es überhaupt heißen kann, ein „Selbst“ zu sein, das sich „bestimmt“.

Archiv: Dokumente & Materialien (Selbstbestimmt Studieren, 2019–2022)