Warum Philosophie?
Philosophieren ist die Fähigkeit, im scheinbar Alltäglichen und Gewohnten das Staunen, Fragen und selbständige Denken immer wieder neu zu lernen. Jeder Mensch kann philosophieren.
Die Aufgabe, die sich dem Philosophieren stellt, bezieht die geschichtlichen Phänomene ebenso ein wie die aktuellen Geschehnisse und ihre geistigen Horizonten. Inmitten immer schnellerer gesellschaftlicher Umbrüche, ökologischer Herausforderungen und individueller Krisen pflegen wir die Philosophie als Ort und Methode der Selbstreflexion und Selbsterfahrung.
Aus unserem Ansatz, der auf eine Fähigkeitsbildung setzt, die bis in die Lebensvollzüge wirksam wird, ergeben sich auch Kunst und Kultur als Felder des Wahrnehmens und Übens. Durch die Beschäftigung mit der Philosophie, ihrer Geschichte und praktischen Übungen des Denkens und Wahrnehmens entsteht ein zeitgemäßer Weg für die Entwicklung von lebendigem Denken und verantwortetem Handeln.
Entsprechend sehen wir unsere Aufgabe in der Ausbildung einer der Wahrheit verpflichteten Urteilsfähigkeit, eines Prozessbewusstseins, das realen Lebensvollzügen gerecht werden kann sowie einer daraus entspringenden Fähigkeit zur Selbst- und Weltgestaltung. Für alle drei Bereiche bietet die Philosophie als Schauplatz von eigenen Denkerfahrungen ein besonderes Übungsfeld, sei es in der Weiterbildung, im Begleitstudium für junge Menschen oder in der Lehre für Studierende der Philosophie.
Auch in der Forschung fühlen wir uns dem „Mitspracherecht der Geschichte“ verpflichtet. Weitsichtige Ansätze eines europäischen Denkers wie Nikolaus von Kues, der klassischen deutschen Philosophie oder der Existenzphilosophie des 20. Jahrhunderts bieten Anregungen für aktuelle Fragestellungen im Anthropozän. In all unseren Tätigkeitsbereichen setzen wir auf Kooperationen mit einzelnen Menschen und mit Institutionen, die einen verwandten Ansatz pflegen.
Neuigkeiten aus dem Philosophischen Seminar
Rückblick: Sophias Welten und Wege. Fest-Symposium zu Ehren von Wolfgang Christian Schneider
Jubilare werden üblicherweise im Dunkeln gelassen, sobald das Vorhaben einer Festschrift im Raume steht. Nicht so im...
Die Begründung der abendländischen Psychologie bei Plato und Aristoteles – Ein Vortrag mit Harald Schwaetzer an der Universität Witten/Herdecke
Vortrag am 19.11.2024 um 17 Uhr mit Harald Schwaetzer an der Universität Witten/Herdecke Bis vor etwa 150 Jahren war...
Joseph Beuys – ein moderner Mysterienkünstler: Kolloquium mit Stephan Stockmar, 22./23.02.2025 in Stuttgart
Stephan Stockmar: „PlayBeuys“ mit „Plastischer Fuß Elastischer Fuß“ (Filz und Gummi, Wachs und Bade-Ente, Eisen und...
Bericht: Exkursion nach Trier vom 26.–28. Juli 2024
In der Stadt Trier konnten wir eindrucksvoll anschaulich und gedanklich erleben, wie sich geschichtliche Entwicklungen bis in den Nerv gegenwärtig andauernder, gesellschaftlich prägender Haltungen ziehen…
Abgesagt: Die Veränderung beginnt in mir (14./15.02.2025)
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Orte die Welt bewegen kann, ist die Wandlung meiner selbst“ – dies schreibt der jüdische Philosoph Martin Buber…
Lebendige Philosophie auf dem LindenGut: Zukunftsfähigkeit Wahrnehmen (14./15.11.2024, Dipperz bei Fulda)
In Situationen von äußerem und innerem Druck bemerken wir oft nicht, dass nicht nur unsere Souveränität und Handlungsfähigkeit schwindet, sondern sich auch unser Wahrnehmen einengt…
Denklichter: Philosophische Impulse

Das Kleine groß sein lassen
„Das Wehen der Luft, das Rieseln des Wassers, das Wachsen der Getreide, das Wogen des Meeres, das Grünen der Erde, das Glänzen des Himmels, das Schimmern der Gestirne halte ich für groß: das prächtig einherziehende Gewitter, den Blitz, welcher Häuser spaltet, den Sturm, der die Brandung treibt, den feuerspeienden Berg, das Erdbeben, welches Länder verschüttet, halte ich nicht für größer als obige Erscheinungen, ja ich halte sie für kleiner, weil sie nur Wirkungen viel höherer Gesetze sind…
Denklichter: Philosophische Impulse

Das Kleine groß sein lassen
„Das Wehen der Luft, das Rieseln des Wassers, das Wachsen der Getreide, das Wogen des Meeres, das Grünen der Erde, das Glänzen des Himmels, das Schimmern der Gestirne halte ich für groß: das prächtig einherziehende Gewitter, den Blitz, welcher Häuser spaltet, den Sturm, der die Brandung treibt, den feuerspeienden Berg, das Erdbeben, welches Länder verschüttet, halte ich nicht für größer als obige Erscheinungen, ja ich halte sie für kleiner, weil sie nur Wirkungen viel höherer Gesetze sind…