Die Denker der Mitte und der zweiten Hälfte des 19. Jhs., die an einer Entfaltung und Spezifizierung der idealistischen Konzepte der Jahre um 1800 arbeiteten, werden derzeit wenig beachtet, auch wenn sie die Gedankenwelt zu ihrer Zeit maßgeblich prägten und Spuren legten, die noch in das 20. Jh. hineinwirkten. Viele philosophische Stellungnahmen des späten 19. Jhs. lassen sich nur verstehen, wenn sie auf diese spätidealistischen Positionen rückbezogen werden. Doch auch zu den Fragen des 21. Jhs. vermögen diese Denker bedeutsame Gedankengänge beizutragen. Dies hatte den Anlass gegeben, eine Tagung zur „Anthropologie im Spätidealismus“ zu planen, die unter Federführung von Luis Mariano de la Maza (Pontificia Universidad Católica de Chile) im März 2020 in Santiago de Chile stattfinden sollte. Die vom Wuhan-Virus ausgelöste Pandemie führte zu deren Absage, der vorliegende Band der Coincidentia legt die erarbeiteten Vorträge vor, die die inhaltliche Breite dieses „Spätidealismus“ veranschaulichen.
Herausgegeben von Wolfgang Ch. Schneider und Kirstin Zeyer in Verbindung mit Cristián Hernández Maturana. Kueser Akademie Bernkastel-Kues 2020.