Goethes Roman „Die Wahlverwandtschaften“ von 1809 wird als sein bester und zugleich rätselhaftester Roman angesehen. Die Handlung einer überschaubaren Anzahl von Protagonisten entwickelt sich analog zur naturwissenschaftlichen Idee einer chemischen Reaktion, in der verschiedene Elemente gegenseitige Abstoßung oder Anziehung geltend machen und neue Zustände hervorrufen. Die Übertragung dieser Idee auf menschliche Schicksale ist ein gewagtes Experiment, das nur deshalb glaubwürdig erscheint, weil die Personen selbst wie in einem Reagenzglas in einer Art künstlichen Situation („Versuch“) miteinander in Berührung und Austausch gebracht werden. Der Verlauf der Handlung ist dabei (wie bei einem Experiment) offen und immer wieder überraschend.
Im Seminar wollen wir der Parallelisierung von naturwissenschaftlichen Idee und Schicksal im Roman nachsinnen und dabei auch Goethes Naturverständnis genauer befragen.
ALLE INFOS AUF EINEN BLICK:
WANN? 16. – 18. Januar 2024, jeweils von 10:30 – ca. 17:30 Uhr
WO? Philosophisches Seminar e.V., Mühlstraße 100, 71691 Freiberg am Neckar
DOZENTIN: Dr. Lydia Fechner
KOSTEN: Zur Finanzierung des Seminars bitten wir um einen Unkostenbeitrag. Der Richtsatz beträgt 150 EUR, der Mindestbeitrag liegt bei 75 EUR.
ANMELDUNG: Wir bitten um eine möglichst zeitnahe Anmeldung über das Webformular.