Das alljährliche Barth-Forschungskolloquium brachte nicht nur die fortlaufende und vertiefende Auseinandersetzung mit diesem weithin unterschätzten Schweizer Denker des 20. Jahrhunderts mit sich. Zur besonderen Freude aller Anwesenden kam die dem Kolloquium zugrunde liegende Vorlesung Barths mit dem Titel Wirklichkeit und Möglichkeit gerade frisch ediert aus der Druckerei. Diese Edition der handschriftlich vorliegenden Vorlesung, die Barth 1953 und 1958 in Basel gehalten hat, besorgten Sophie Asam und Paulus Schürmann, beide Mitglieder des Philosophischen Seminars. Sie schreiben in der vorangestellten Einleitung:

Mit Wirklichkeit und Möglichkeit wird hiermit eine Vorlesung aus dem Nachlass Heinrich Barths vorgelegt, die ihrem Thema nach zunächst einen unscheinbaren Charakter hat. […] In der einleitenden, zunächst „trockenen“, rein formal-logischen Behandlung scheint die Modalontologie tatsächlich dem Problem der Existenz – und damit der menschlichen Belange – noch fern zu liegen. Doch weitet sich das Problem der Modalität alsbald in einer Weise aus, welche die ihm innewohnende Tragweite nicht länger übersehen lässt, die es für das ganze Welt- und Lebensbewusstsein des Menschen Barth zufolge habe.