2019 startete Birgit Ertl als Teilnehmerin in einer Gruppe von 15 Personen in den Pionierjahrgang der Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE und ist jetzt im dritten Jahr (Vertiefungsjahr) unseres Programms. Sie ist Diplom-Pädagogin und arbeitet seit vielen Jahren mit Eltern und Mitarbeitenden in pädagogischen Einrichtungen. Sie hat eine eigene Praxis „Beziehungs-Garten“ und berät und begleitet Erwachsene im Zusammenleben mit Kindern. Außerdem bietet sie Fortbildungen, Vorträge, Coachings und Kurse an. In diesem Kurzinterview erzählt sie von ihren Erfahrungen in der Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE. Die Fragen stellt Paula Kühne Rendtorff, Dozentin der Weiterbildung.
Paula Kühne Rendtorff: Liebe Birgit, was war deine persönliche Motivation, an der Weiterbildung teilzunehmen? Was hast du damals erwartet?
Birgit Ertl: Anfangs war meine Motivation dadurch geprägt, dass ich mit meinem Mann eine gemeinsame Weiterbildung machen wollte. Ich dachte, dass es ganz interessant sein könnte, mehr über einzelne Philosophen zu erfahren und hatte eigentlich wenig Erwartungen, sondern eher die Sorge, dass es womöglich sehr theoretisch und kopflastig, allein an komplizierten Texten orientiert sein könnte.
PKR: Und wie würdest du jetzt den Weg beschreiben, den du mit den anderen Teilnehmenden gegangen bist?
BE: Schon am ersten Wochenende ging mir „ein Licht“ auf und mir wurde klar, dass genau dort meine Themen sehr praktisch bearbeitet wurden. Wir alle haben von Anfang an Feuer gefangen und uns in auf die Bereiche „Textarbeit“, „Wahrnehmungs- und Hörübungen“ und „Umsetzung in den Alltag“ eingelassen und eingearbeitet. Spannend war und ist unser gemeinsamer Prozess, wir sind mit-, aneinander und mit den Philosophen (den historischen wie aktuellen) gewachsen und haben uns an die großen Themen der Welt und des Menschseins gemacht. Wir können uns heute anders in „das große Ganze“ einordnen und habe eine Orientierungshilfe und Verständnis dafür, wie wir heute denken, fühlen und handeln.
PKR: Was ist für dich persönlich der wichtigste Aspekt der Weiterbildung? Was bedeutet diese für deinen beruflichen Alltag als Pädagogin und Beraterin?
BE: Für mich war und ist besonders wichtig, dass ich gelernt habe, „klarer“ zu denken; ich meine Wahrnehmungsfähigkeiten weiterentwickelt habe und somit mein Handeln auf einer bewussteren Basis steht. Ich habe Worte und Begriffe gefunden für das, was mir schon immer wichtig war und kann das auch leichter sprachlich verdeutlichen. Es ist wie ein tieferes und bewussteres Eintauchen in mich selbst und die Themen der Menschheit, was mir auch in meinem beruflichen Alltag hilft, um wichtige Aspekte zu verdeutlichen. Ich kann bewusst wechseln und unterscheiden zwischen dem Denken und Wahrnehmen und für beide Bereiche passende Impulse in der praktischen Umsetzung bei Problemlösungen geben.
Ich kann diese Weiterbildung wirklich für allen empfehlen, denen die Welt am Herzen liegt!
PKR: Vielen Dank für dieses Interview!