Newsletter Juni 2019

von | 04. Juni 2019 | Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist soweit: Endlich öffnen wir offiziell die Anmeldung für die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE – Denken für Organisationen von morgen! Ab jetzt können Sie sich für den Pionierjahrgang bewerben, der im Oktober beginnen wird. Wir haben während unserer Entwicklungsphase dankend Ihre Rückmeldungen entgegengenommen und sie in ein neues Konzept eingearbeitet.

Das Ergebnis: Eine kompakte, einjährige Weiterbildung in Form von 6 Seminaren an Wochenenden mit Mentoring zwischen den Seminaren. Außerdem freut es uns sehr, dass wir für den ersten Jahrgang Teilstipendien vergeben können. Lesen Sie hier mehr zum Seminarprogramm.

Pionierjahrgang – was heißt das genau? Wenn Sie sich für den ersten Jahrgang der Weiterbildung entscheiden, sind Sie Mitgestalter und Mitgestalterinnen in unserem Programm. Sie bringen Ihre Wünsche, Fragen und Herausforderungen aus dem Berufsalltag mit ein und evaluieren gemeinsam mit uns die Seminareinheiten. Sie sind unsere Partnerinnen und Partner auf Augenhöhe, wenn es um die Entwicklung der Weiterbildung für die Zukunft geht.

So bewerben Sie sich: Wir benötigen von Ihnen einen tabellarischen Lebenslauf und ein kurzes Schreiben, aus dem Ihre Motivation für die Teilnahme hervorgeht. Im Anschluss führen wir ein persönliches Aufnahmegespräch in Ihrer Nähe. Diese Gespräche helfen uns dabei, die Inhalte der Weiterbildung möglichst praxisnah auf Ihre Fragen und Arbeitsthemen auszurichten.

Haben Sie Fragen? Treten Sie mit uns in Kontakt!

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Team von LEBENDIGE PHILOSOPHIE

Ansicht von Kloster Machern

Lernen Sie uns kennen! Schnupper- und Vertiefungsseminare in Bernkastel-Kues und anderen Städten

Lebendiges Denken an einem Tag oder Wochenende: Wer unsere Arbeit kennenlernen möchte oder für die Weiterbildung selbst keine Zeit hat, kann sich seit Kurzem zu unseren Praxis-Workshops und Vertiefungsseminaren anmelden.

Hier auf unserer Website finden Sie eine Übersicht über unsere neu entwickelte Seminarreihe.

Die eintägigen und anderthalbtägigen Workshops vertiefen einerseits philosophische Fragen an unsere Gegenwart und bieten andererseits konkrete Übungsräume zur Ausbildung von Prozessfähigkeiten: durch Musik, Übungssequenzen und Vorlesungen – für die praktische Fähigkeitsbildung im Wahrnehmen und Denken.

Das nächste Seminar findet am 20./21. Juli 2019 in Bernkastel-Kues statt. Das Thema: DENKKRAFT Selbst denken!

Denklicht von Lydia Fechner

„Wenn wir das Wissen für etwas Schönes und Ehrwürdiges halten, und zwar das eine Wissen mehr als das andere, weil es entweder mehr Genauigkeit hat oder auf bessere oder erstaunlichere Gegenstände geht, so dürfen wir aus den beiden Gründen die Forschung über die Seele mit Recht an die erste Stelle setzen.“

Aristoteles

Die menschliche Seele ist für Aristoteles der vornehmste Gegenstand des Wissens und der Forschung. Und zwar aus den zwei oben genannten Gründen. Das Wissen selbst ist nicht ein neutrales, einheitliches und nicht von immer gleicher Wertigkeit. Es ist in jedem Fall ehrwürdig und schön, aber diese Eigenschaft unseres Wissens ist steigerbar. Und zwar entweder dadurch, dass es eine besondere Genauigkeit erreicht oder (zusätzlich) dadurch, dass es sich mit einem besonders guten, ja erstaunlichen Gegenstand beschäftigt. Wenn sich das Wissen mit der Seele befasst, so ist sein Gegenstand der beste und erstaunlichste, der sich finden lässt. Meint Aristoteles. Ich finde diese Aussage selbst erstaunlich! Nimmt man sie probeweise ernst und zieht man daraus die Konsequenzen, so müssten viele Forscher sich mit der Seele befassen denn: wer möchte sich nicht mit dem wunderbarsten Gegenstand der ganzen Natur (nach Aristoteles ist die Seele Teil der Natur) und der Schöpfung befassen und hier zu tieferen Einsichten gelangen?

Ein Rest einer so begonnenen Seelenforschung ist die heutige Psychologie, die bis ins 19. Jahrhundert hinein selbstverständlicher Teil der Philosophie war. Nimmt sie die Aufgabe wahr, die Aristoteles formuliert hat? Ich denke nein, denn sie beschäftigt sich zumeist mit der Beobachtung menschlichen Verhaltens durch sog. empirische Methoden. Sie betrachtet bestimmte seelische Phänomene wie Gefühle und Entscheidungsvorgänge möglichst „objektiv“ von außen und mit Messmethoden, welche die Seele durch ihre körperlichen Erscheinungsformen ersetzt hat. Was ist aber die Seele? Aristoteles meinte, sie sei eine „Entelechie“, die vollendete Form oder Idee eines Leibes. Sie ist also die Ermöglichung für diesen, dass er leben kann. Die Seele ist demnach das bewegende Prinzip des physischen Körpers, nicht dessen Ergebnis oder Produkt. Aristoteles denkt sie in sich gegliedert und mindestens so komplex wie den Körper. Können, ja wollen wir das heute noch denken? Und wie wäre umgekehrt die Natur dann zu verstehen, wenn man zugäbe, dass deren Prinzipien aus Entelechien bestünde, nicht aus bloßen Körpern?