Newsletter Oktober 2021

von | 08. Oktober 2021 | Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

zu Semesterbeginn berichten wir hier aus Lehre und Forschung des PHILOSOPHISCHEN SEMINARS – von Lektüreseminaren zu Cusanus und einem Forschungsforum im Kloster Machern, von der Semestereröffnung der Studiengangsinitiative Selbstbestimmt Studieren im Zukunftsdorf SonnErden in der Rhön sowie von interessanten Veröffentlichungen.

In unserer Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE beginnt im Oktober zum ersten Mal das Vertiefungsjahr als dritter und letzter Teil. Ein neuer Grundkurs wird aufgrund mancher Corona-bedingter Beeinträchtigungen erst ab Herbst 2022 stattfinden.

Darüber hinaus erfahren Sie etwas über eine Tagung zu Hannah Arendt und Heinrich Barth im November 2021 – ein Kooperationsprojekt mit der in Basel/Schweiz ansässigen Heinrich Barth Gesellschaft. 

Und schließlich blicken wir auch etwas über den Tellerrand hinaus, auf die Eröffnung des Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt am Main.

Nun wünschen wir eine anregende Lektüre! Über Ihre Rückmeldungen, Fragen und Anregungen freuen wir uns!

Ihr Team vom
Philosophischen Seminar und der Lebendigen Philosophie
an der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte

LECTIO CUSANA mit Prof. Dr. Tilman Borsche

Was meinen wir eigentlich, wenn wir von Weisheit sprechen? Und in welchem Verhältnis steht diese Weisheit dann zum Begriff der Wissenschaft oder auch zur Philosophie? Um diese und angrenzende Fragen drehte sich das Lektüreseminar der Lectio Cusana I mit Prof. Dr. Tilman Borsche zu Nicolaus Cusanus’ Dialog Idiota de sapientia / Der Laie über die Weisheit (1450), das vom 29. bis 31. Juli 2021 im Kloster Machern an der Mosel stattfand, inklusive eines Ausfluges zu Cusanus’ Geburtshaus und dem von ihm gegründeten Stift. Die Veranstaltung bildete den Beginn einer Reihe von Lectiones, die zum Masterprogramm des Philosophischen Seminars der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte gehören und als reguläre Studienveranstaltung an verschiedenen Hochschulen anerkannt werden. Zum Auftaktseminar kamen Studierende, Promovierende und Interessierte aus Darmstadt, Leipzig, Marburg und Oldenburg angereist.

Cusanus lässt in De Sapientia einen (scheinbar) unwissenden Laien mit einem gelehrten Rhetor über verschiedene Themen disputieren, die im Zusammenhang mit der Suche nach der Weisheit stehen: etwa über den Wert des Bücherwissens, den Status der inneren Erfahrung und den Begriff Gottes. Im Anschluss an die Lektüre wurden Fragen aufgegriffen nach dem Verhältnis von Sprache und Welt, Erfahrung und Vernunft, Naturverständnis und Selbstbild sowie immer auch das Problem umkreist, ob und wenn ja wie weit dem Menschen in dieser Welt eine absolute Wahrheit zugänglich ist. – René Engelmann, M.A., Doktorand der Philosophie an der Universität Oldenburg

Im zweiten Lektüreseminar zu Cusanus vom 13. bis 15. September 2021 ging es dann um dessen Directio speculantis / Anleitung des Denkenden oder De non-aliud / Über nichts anderes (1462), eine Methodenschrift zur Selbstverständigung des menschlichen Denkens. Das sprechende Kunstwort „nichts anderes“ (non-aliud) dient Cusanus als Bild, das nicht nur auf das Prinzip des Denkens verweist, sondern eben damit die Bedingung der Möglichkeit von Denken und Sein anzeigt. So erweist es sich als ein Gottesname, der treffender ist als alle bisher üblichen, und als ein besonders kostbares Rätselbild. Cusanus bezeichnet es auch als den „absoluten Begriff“ (conceptus absolutus), der sich durch sich selbst definiert und dadurch das unsichtbare Sein der Dinge „konstituiert“. Der Text zielt auf eine Apotheose des menschlichen Geistes, der sich als die „unendliche Kraft“ (virtus infinita) des auf die unerkennbar bleibende Wahrheit bezogenen Bestimmens und anders-Bestimmens der Dinge im Denken versteht. Die Argumentation wird in einem Gespräch zu viert in Auseinandersetzung mit Texten von Dionysios Areopagita, Aristoteles und Proklos entwickelt. – Prof. Dr. Tilman Borsche, Hildesheim

Die Reihe wird im Wintersemester 2021/22 fortgesetzt mit einem Seminar über die Schrift Dialogus de genesi / Gespräch über das ursprüngliche Werden (1447): 10. bis 12. Dezember 2021.

FORSCHUNGSFORUM

Am 8. September fand im Philosophischen Seminar ein Forschungsforum statt. Fiona Henze B.A., derzeit im Masterstudiengang, hat Aspekte aus ihrem Forschungsprojekt „Wie kann menschliche Individualität gedacht und im konkreten Fall erfahren werden?“ vorgetragen. Ihre These: „Das Außergewöhnliche dieser Erfahrung hängt nicht nur mit dem Mensch-Sein meines Gegenübers zusammen, sondern gründet sich auf eine Berührung mit dessen Einzigartigkeit.“ Diese wird bei der Fokussierung auf allgemeine biographische Gesetzmäßigkeiten oftmals verkannt.

Niklas Elsenbruch stellte seine Master-Arbeit „Die Kunst ‚dem Philosophen das Höchste‘? Kunst, Philosophie und ihr Verhältnis nach Schellings System des transzendentalen Idealismus“ vor. Dabei stand – mit Goethe über Schelling hinausgehend – die Frage im Vordergrund, wie man phänomen-orientiert Kunst schaffen kann. Geht man nicht von abstrakten Konzepten aus, denen man die Materie einpasst, sondern von konkreten Erscheinungen, dann kann sich in diesen „Größeres“ zeigen.

STUHLKREIS, SCHILLER UND SEMESTERSCHMAUS
Semesterstart der Studiengangsinitiative Selbstbestimmt Studieren, 4.-6. Oktober 2021

Wir sitzen in einer neuen Runde. Und natürlich sitzen wir jedes Mal, ja idealerweise zu jedem neuen Sitzen in der Runde, in einer neuen Runde. Doch diese Runde ist nicht nur der Neuheit ihrer eigenen Glieder wegen neu, die nach einer achtwöchigen Sommerpause wieder zusammenkommen, sondern erneuert sich durch das Hinzutreten anderer Neuheiten. Neue Menschen, nicht nur weil wir, wie immer, Andere sind, sondern weil noch ganz andere hier, und bald auch wir, sind.

Kurz: Der dritte Jahrgang, der mit uns Philosophie und Gesellschaftsgestaltung studiert, ist nicht mehr nur angedacht oder erwartet, sondern ist: Menschen auf Stühlen, in Gedanken und Gesprächen und unserer Runde.

Noch kürzer: Der dritte Jahrgang ist da! Da meint hier, hier für den Semesterstart und die Vollversammlung, hier in SonnErden (Zukunftsdorf SonnErden in Gersfeld/Rhön) hier als Teile unseres Studiengangs.

Es ist jetzt diese neue Runde, die sich versammelt, um in das neue Semester zu starten. Die Konkretion der nächsten Semester gestaltet sich hier aus dieser neuen Gruppe heraus, die in ihrer neuen Konstellation ohnehin konkret, mithin in Form einer stillen Diskussion inhaltliche Vorblicke auf die Module des Sommersemesters formuliert. Innerhalb der Jahrgänge schauen wir auch auf die anstehenden Seminare des Wintersemesters. Studierende und Dozierende gestalten die Inhalte des Studiums zusammen, und zwar nicht nur im Seminar selbst, sondern schon in der Organisation.

Beim abendlichen Abspülen werde ich gefragt, was der inhaltliche Vorgeschmack des Tages in mir ausgelöst hat. Leiblich gesättigt, dank unseres höchst charmanten Kochteams, stelle ich fest, dass ich Hunger habe; Hunger auf die anstehenden Seminare. „Hunger! Wahrscheinlich sogar auf mehr, als ich überhaupt verdauen kann.“

Am liebsten möchte ich in der „Bin dabei“ Spalte des Seminarplans eine durchgängige Kette von Kreuzen eintragen. Ich weiß aber, dass ein auch noch so nährstoffreiches Seminar gut verdaut sein möchte, um wirklich nahrhaft zu sein. Die Herausforderung liegt angesichts des Vorgeschmacks nicht darin, genügend Appetit aufzubringen, sondern in der bewussten Eingrenzung der zu besuchenden Seminare, um den tatsächlich besuchten gerecht zu werden. Wie Selbstbeherrschung, ja Verbindlichkeit, entgegen der Konnotation von Befangenheit, tatsächlich befreiend sein kann, diskutieren wir in der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Dritten der Ästhetischen Briefe Schillers.

So ist mein Hunger auf sämtliche Seminare vielleicht ein Naturtrieb, der den Besuch jedes einzelnen antizipiert, und von welchem ich mich, durch meinen vernünftigen Entschluss, ausgewählte Seminare zu besuchen, befreie.

Freiheit eben nicht als Aufhebung jeder Notwendigkeit zu verwechseln mit Willkür, sondern wie Schiller zu verstehen, als Ersetzen der physischen durch eine moralische Notwendigkeit, schafft Bezug zu meinem persönlichen Bildungsbestreben, samt konkretem Kreuzchen-Setzen für das Wintersemester, aber auch zur Idee der Initiative, die, bestehend aus einer neuen Runde, Raum schaffen möchte für die Einzelnen, die diese Runde bilden, jenes Ersetzen selbst zu vollziehen.

Vollversammlung und Semesterstart sind Appetizer nicht nur auf Seminarinhalte, sondern auf das Studium, das sich gestaltet durch die Menschen unserer neuen Runde und durch die Untrennbarkeit von inhaltlichen Impulsen, sozialem Erleben und Bildungsidealen.

Pia Kindermann, Studentin

Der Studiengang Philosophie und Gesellschaftsgestaltung der Initiative Selbstbestimmt studieren wird betreut vom Philosophischen Seminar der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte

VORDENKEN! – Vertiefungsjahr Weiterbildung Lebendige Philosophie

Die im Herbst 2021 neu einsetzenden Kurse der Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE richten sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in werteorientierten Organisationen. Das Leitmotiv des nun zum ersten Mal stattfindenden Vertiefungsjahres lautet: „Aus Herkunft kann Zukunft gestaltet werden. Denn Ideen entstehen aus einem gegenwärtigen Denken, das geschichtsbewusst und kreativ ist.“

In sechs über das Jahr verteilten zweitägigen Seminaren werden durch Beschäftigung mit längst vergangenen Anschauungs- und Denkweisen gegenwärtige Haltungen und Fragen so verstehbar, dass sich daraus ein zukunftsgerichtetes Handeln entwickeln lässt. So kann z.B. durch Eintauchen in das ganz frühe Mittelalter im eigenen Verstehen und Erleben eine Betrachtungsweise des Menschen ermöglicht werden, die ihn so mit geistigen Wesen leben ließ, wie er seit der Neuzeit mit der Natur oder heute mit der Technik lebt. – Was passiert, wenn der Geistbereich aus dem Leben ausgeblendet wird? Welche Dimension geht verloren, was wird gewonnen? War in früheren Zeiten das Individuum unhinterfragt Teil eines Kosmos, ist der Mensch heute immer in Gefahr, sich von diesem Ganzen abzuschnüren. Dieser Prozess kann als Verständnishintergrund für die Frage nach und den Umgang mit dem Bösen dienen. Nur der individuelle Weg der Selbstentwicklung ist diesem Gedanken gewachsen und zeigt einen Ausweg in Richtung einer werdenden Zukunft auf.

Jedes Seminar steht unter einem thematischen Schwerpunkt und beinhaltet Übungsteile zur Ausbildung von Fähigkeiten für die kreative und damit zukunftsgerichtete Bewältigung des gegenwärtigen Berufs- und Alltagsleben. Eine ausführliche Broschüre finden Sie hier.

Das nächste Grundjahr der Weiterbildung beginnt im Herbst 2022. Interessenten können sich jetzt schon auf die Anmeldeliste setzen lassen. Wir werden im Newsletter auch über Kennenlernformate und Einzelseminare berichten, die einen Einblick in Inhalte und Arbeitsweise des Weiterbildungsprogramms gewähren.

Fotografie von Hannah Arendt und Heinrich Barth

DAS BÖSE DENKEN: Hannah Arendt und Heinrich Barth im Gespräch – Vorträge und Seminar der Heinrich Barth Gesellschaft in Basel

Für Hannah Arendt (1906–1975) und Heinrich Barth (1890–1965) bedeutet das Nachdenken über das Böse eine zentrale Aufgabe der Philosophie. Denn stets verbindet sich mit dem Versuch, das Böse zu verstehen, die Gefahr, es zu rationalisieren und damit zu verharmlosen. Umgekehrt überzeugt die Haltung nicht, das Böse jeder Erkenntnisarbeit zu entziehen, wird ihm so doch erst recht Macht und womöglich auch Faszinationskraft eingeräumt. 

Arendt und Barth führen das Böse auf ein – allerdings prinzipielles – Versagen des Denkens und der Erkenntnis zurück: Arendt spricht von der „Gedankenlosigkeit“ des Bösen, Barth vom „Ausfall“ existentieller Erkenntnis. Das Böse wird für Arendt „von menschlichen Wesen getan, die sich weigern, Personen zu sein“. Barth beschreibt dies als Flucht aus der Entscheidungslage menschlichen Existierens. Während Arendt jedoch vornehmlich die totalitären Herrschaftsformen des 20. Jahrhunderts und den Holocaust in den Blick nimmt, hat Barths Nachdenken über das Böse durch die zeitgeschichtlichen Ereignisse keine wesentliche Modifikation erfahren: Wo Barth das „radikal Böse“ Kants aufgreift, spricht Arendt dem Bösen gerade die Radikalität ab. 

Mitwirkende: Dr. Nils Baratella (Universität Oldenburg), Dr. Christian Graf (Präsident der Heinrich Barth Gesellschaft, Basel), Prof. Dr. Harald Schwaetzer (Philosophisches Seminar, Bernkastel-Kues), PD Dr. Kirstin Zeyer (Barth-Forschungsstelle; Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte), Fabian Warislohner M.A. (Philosophisches Seminar, Bernkastel-Kues)

  1. bis 13. November 2021 im Philosophicum Basel. Das Programm finden Sie hier.

Anmeldung erbeten: .

NEUERSCHEINUNGEN

Der jüngste Band der „Coincidentia. Zeitschrift für europäische Geistesgeschichte“, dem Periodikum der Kueser Akademie, ist Reformvorschlägen für die Universitäten von der Zeit um 1800 (Herder) über die 1830/40er Jahre (Snellmann, Scheidler), den Beginn des 20. Jahrhunderts (Verweyen, Cohen) bis in die frühe Nachkriegszeit um 1950 (Picht) gewidmet. Die teils unveröffentlichten Originaltexte werden jeweils kompetent erläutert, meist von Mitarbeitern der Kueser Akademie und des Philosophischen Seminars: Prof. Dr. Tilman Borsche, Dr. habil. Hans Peter Neureuter, PD Dr. Kirstin Zeyer, Prof. Dr. Wolfgang Christoph Schneider, Prof. Dr. Susanne Möbuß, Niklas Hoyme B.A. Dabei geht es darum, die altbewährten „hohen Schulen“ im Einklang mit den jeweiligen Erfordernissen der zeitgenössischen Gesellschaften zu erneuern, was insbesondere nach der NS-Zeit von höchster Relevanz war. Ein abschließender Beitrag von Ewald Reuter über den gegenwärtigen Zerfall der Snellmann’schen Universitätsidee in Finnland zeigt beispielhaft, wie heute das ursprüngliche Ideal einer auch als Selbstbildung aufgefassten Bildung der Anpassung an die Bedürfnisse der Wirtschaft geopfert wird.

Im Frühjahr 2021 ist der Coincidentia-Band zur „Anthropologie im Spätidealismus“ erschienen. Es geht um die an den Idealismus um 1800 anschließenden Konzepte von Schelling (Dr. Johanna Hueck), Troxler (Dr. Martin Bunte), Carus (Prof. Dr. Wolfgang Schneider), Frohschammer (Prof. Dr. Harald Schwaetzer), I. H. Fichte (Dr. Cristián Hernández Maturana), Asmus (Sophie Asam B.A.), Spicker (PD Dr. Kirstin Zeyer) und dem Japaner Nishida Kitaro (Prof. Dr. Kazuhiko Yamaki). Sie können auch noch in der Gegenwart zu einer anthropologischen Neubesinnung beitragen: „Trotz vielfältiger Ausgestaltungen haben diese ‚spätidealistischen‘ Gedanken doch eines gemein: das Ringen um ein sich entwickelndes Ich, das sich geschichtlich bedingt und (selbst)produktiv erlebt“ (Wolfgang Christian Schneider im Vorwort).

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In dem von Peter Geist, Friederike Reents und Henrieke Stahl herausgegebene Band „Autor und Subjekt im Gedicht. Positionen, Perspektiven und Praktiken heute“ (J.B. Metzler Verlag, Heidelberg 2021) wird das lyrische Ich „neu verhandelt“. Der Band mit germanistischen, slavistischen, anglistischen und komparatistischen Beiträgen ist Ergebnis des DFG-Projekts zur „Typologie des Subjekts in der russischen Dichtung der 1990-2010er Jahre“ und der DFG-Kollegforschungsgruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition – Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattung, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika“, die beide von Prof. Dr. Henrieke Stahl, Kooperationspartnerin des Philosophischen Seminars, geleitet werden. Prof. Dr. Harald Schwaetzer ist dort mit dem Beitrag „Transzendentale Begründung des Subjektes heute“ vertreten.

AUCH INTERESSANT: Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt am Main eröffnet

Mitte September 2021 wurde in Frankfurt am Main das Deutsche Romantik-Museum eröffnet. „Es ist weltweit das erste Museum, das sich der Epoche der Romantik als Ganzes widmet. Im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus sind Manuskripte, Graphik, Gemälde und Gebrauchsgegenstände zu sehen. Das Deutsche Romantik-Museum bietet eine multimediale – im romantischen Sinn synästhetische – Umsetzung von Ideen, Werken und Personenkonstellationen. Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt.“ Träger des Museums wie des Goethe-Hauses ist das 1859 gegründete Freie Deutsche Hochstift, das über eine umfangreiche Kunst- und Handschriftensammlung verfügt, insbesondere zur Goethezeit und zur literarischen Romantik.