mit Lydia Fechner | 27. bis 29. Januar 2025 | Philosophisches Seminar, Stuttgart
Stifter hat an seinem Roman „Die Mappe meines Urgroßvaters“, seinem „Lieblingskind“, über fast drei Jahrzehnte gearbeitet bis zu seinem Tod. Der Roman, der fraglos auch autobiographische Züge trägt, wird anhand ausgewählter Stellen unter philosophisch spezifischen Fragestellungen in den Blick genommen. Dabei soll es vor allem um Stifters an Goethe gebildete Methode gehen. So ist seine Art der Naturdarstellung eine literarisch-philosophische Phänomenologie des Atmosphärischen, die Schilderung der Charaktere zeugt von einer Psychologie „aus der Beobachtung des inneren Sinns“ (wie es die zeitgenössische Philosophie formuliert), und die Darstellung sowohl ethischer wie metaphysischer Dimensionen lässt sich als Vorläufer einer Existenzphilosophie begreifen.
Eine erfolgte gründliche Lektüre des Romans, die es erlaubt, im Seminar ausgewählte Stellen so zu lesen, dass der Zusammenhang im Ganzen klar ist, ist Voraussetzung für eine Teilnahme. Angesichts der unterschiedlichen Ausgaben ist der Text in der unten angegebenen Fassung zu lesen, welche dem Seminar zugrunde gelegt wird. Einige Wochen vor Beginn des Seminars werden weitere Lektürehinweise gegeben, um den Autor Stifter in etwas weiterem Umkreis kennenzulernen.
Textgrundlage: Adalbert Stifter: Die Mappe meines Urgroßvaters. Reclam. Stuttgart 1983 [Text nach der zweiten Auflage der Ausgabe von 1848 in: Stifter: Studien, Band 3].
Eine Anmeldung per E-Mail an wird gebeten. Anmeldefrist ist der 16. Dezember 2024.