Newsletter März 2021

von | 08. März 2021 | Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

der Frühling naht und damit der Beginn eines neues Sommersemesters am Philosophischen Seminar. Mit sich bringt es wieder ein reiches Programm in unserem Masterbereich, fünf weitere Seminare im aktuellen Jahrgang der Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE sowie zahlreiche Veranstaltungen in Kooperation mit der Studiengangsinitiative „Selbstbestimmt studieren“.

Die Corona-bedingte Pause führte auch für unsere Arbeit zu einem ruhigen Jahresbeginn mit einigen Online-Veranstaltungen – doch hoffen wir, ab April unser Programm wieder wie gewohnt aufnehmen zu können.

Lesen Sie im Folgenden über Neuigkeiten unserer Arbeit oder begleiten Sie im Mahle-Interview Prof. Dr. Harald Schwaetzer auf eine philosophische Denkreise.

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen, Fragen und Anregungen!

Ihr Team vom
Philosophischen Seminar 
An der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte

Mahle-Live Talk mit Harald Schwaetzer

Im Rahmen der Vortragsreihe „Mensch Entwicklung Zukunft“, die von der Mahle-Stiftung veranstaltet wird, war Prof. Dr. Harald Schwaetzer am 8.2.21 im Gespräch mit dem SWR-Moderator Markus Brock. 

Die Vortragsreihe „Talk im StadtPalais – Lebenslinien im Zeitenwandel“ widmet sich bereits seit 2018 prägenden Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft. Bei diesem Talk richtete die Stuttgarter MAHLE-STIFTUNG in Kooperation mit dem StadtPalais – Museum für Stuttgart den Blick auf eine Erneuerung unseres gesellschaftlichen Denkens und Handelns.

„Welches Denken führt in die Zukunft?“ So lautete die zentrale Frage für dieses Gespräch.

Das vollständige Interview finden Sie hier.

Corona-Ergänzungsprogramm: Online-Workshop der Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE

Auch die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE musste aufgrund des aktuellen Lockdowns eine Pause einlegen. Erst im Dezember waren wir mit zwei voll besetzten neuen Jahrgängen des Grund- und Aufbaujahrs in Stuttgart in ein zweites Jahr gestartet. 

Um die Zeit zwischen dem ausgefallenen Februar-Seminar und der nächsten Veranstaltung im April zu überbrücken, fand am 17.2.2021 ein 90-minütiger Online-Workshop für die Teilnehmenden des zweiten Grundjahrs statt. 

Kurze Übungseinheiten sowie der Austausch in Kleingruppen und im Plenum ermöglichten den Workshop-Teilnehmenden, die Inhalte der Weiterbildung aufzufrischen und neue Anregungen zu ihrer Anwendung in der beruflichen Alltagspraxis zu erhalten.

Gegenstand des zweiten Workshops-Teils war ein gemeinsam geführtes Gespräch zum aktuellen philosophischen Podcast mit Harald Schwaetzer. In Kleingruppen wurde eine gemeinsame Frage entwickelt, die in die kommenden Seminare der Weiterbildung miteinfließen wird. 

Durch den philosophischen Abend führten Paula Kühne und Peter Dellbrügger. 

Neues Masterprogramm für das Sommersemester 2021

„Transzendenz und Existenz“ ist auch in diesem Semester das Motto für die M.A.-Lehrveranstaltungen des Philosophischen Seminars. 

Beginnen wird das Semester mit einem Seminar zur Schrift „König Helios“ des spätantiken Philosophen Kaiser Julian, daraufhin werden in der Lectio Cusana „Der Laie über die Weisheit“ und „Über das Nicht-andere“ in den Blick genommen. 

Das Seminar zu „De anima“ von Aristoteles soll dann dem Wesen des Menschen und der Seele gewidmet sein, wobei konkrete Wahrnehmungsübungen zur seelischen Selbstbeobachtung nicht fehlen werden. 

Zuletzt wird es eine Fortführung der Auseinandersetzung mit Anders’ Musikphilosophie im Seminar „Ertönen und Stille – Erkundungen über das Wesen des Menschen mit Günther Anders“ geben.

Interessierte Studierende an einer vertieften Auseinandersetzung mit geistigen Fragestellungen sind herzlich zu den Seminaren eingeladen! Mehr Infos finden Sie hier.

Heinrich Barth-Workshop am Philosophischen Seminar

Der Frühjahrs-Workshop 2021 der Heinrich Barth-Forschungsstelle Bernkastel-Kues hatte Paulus Schürmanns Forschungsergebnisse zu Heinrich Barths Biographie zum Inhalt. Ausgehend von Barths im Frühjahr 1919 gehaltenen Vortrag ‚Gotteserkenntnis‘ entwarf er ein Bild des Lebenslaufes vor allem des frühen Barth. Ein hoher Stellenwert kam dabei Archiv-Funden zu, die Paulus Schürmann im Frühjahr 2020 u.a. im Karl Barth-Archiv Basel entdeckte. Sie erlauben erstmals einen detaillierten und sicheren Blick auf Biographie und geistigen Werdegang des Existenzphilosophen. Neben einer Vielzahl an Fotografien, einiger Kinder- und Jugendbriefe, tagebuchähnlicher Schülerkalender entdeckte Schürmann ebenfalls bislang unbekannte Briefe aus Korrespondenzen etwa mit Martin Buber, Max Picard oder Karl Joel.

Darüber hinaus stellte Paulus Schürmann eine chronologische Werkübersicht dar. Die Dimension von Heinrich Barths philosophischem Wirken in Vorlesungen, Vorträgen, Aufsätzen und Monographien wurde dadurch einsichtig; zudem inhaltliche Schwerpunkte, die Heinrich Barth zu verschiedenen Zeiten seines Lebens in diesem Wirken setzte. Ins Auge gefasst wird nun eine Darstellung aller biographischen Ergebnisse, sowohl in Buchform als auch digital. Ziel ist es langfristig, Heinrich Barths Gesamtwerk in einem Portal zur Verfügung zu stellen.

Aktuelles zur Forschung

In der Zeitschrift Coincidentia erscheint das Heft 2, 2020 zum Thema „Anthropologie im Spätidealismus“: Die Ausgabe ist Denkern wie Schelling, Troxler, Carus, Frohschammer, I.H. Fichte gewidmet und beleuchtet den Reichtum der Menschenbilder besonders der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die die reale Geistigkeit und Zugewandtheit zur Welt verbinden. Das Heft ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Cristian Hernández (Chile), der zwei Jahre in Bernkastel-Kues seine Dissertation zu I.H. Fichte geschrieben hat.

In der „Biblioteca Cusana“, einer italienischen Schriftenreihe des bekannten Mimesis-Verlags, erscheint: PENSIERO TECNICA CREATIVITÀ. Leonardo e il Rinascimento. A cura di Gianluca Cuozzo, Antonio Dall’Igna, Simone Ferrari, Harald Schwaetzer. Der Band versammelt die Beiträge einer Tagung vom November 2019 an der Universität Turin; federführend gestaltet von Prof. Dr. Gianluca Cuozzo, dem Präsidenten der italienischen Cusanus-Gesellschaft. Kooperationspartner der Tagung wie des Bandes ist das Philosophische Seminar der Kueser Akademie. Am Band beteiligt sind von Kueser Seite Elena Filippi, Wolfgang Christian Schneider und Harald Schwaetzer. Behandelt wird das Verhältnis von Technik und Kreativität mit Blick vor allem auf Philosophie und Malerei bei Leonardo da Vinci und seiner Zeit, insbesondere im Verhältnis zu Michelangelo und Cusanus.