Das Philosophische Seminar wird zum eigenständigen Verein

von | 25. Juli 2022 | Allgemein

Das Philosophische Seminar wird tätig „auf den Gebieten von Forschung, Lehre und Weiterbildung, aber auch durch Veranstaltungen des gesellschaftlichen und kulturellen Wirkens im weiteren Sinne. Seine Aufgabe ist es dabei auch, das kulturelle und spirituelle Erbe der Vergangenheit zu erforschen, weiterzugeben und für die Gegenwart, es erneuernd, fruchtbar zu machen.“ – Aus der Satzung des neuen Trägervereins des Philosophischen Seminars

Am 19. Juli 2022 fand in den Räumen des Philosophischen Seminars im Kloster Machern die Versammlung zur Gründung des „Philosophischen Seminars“ als eines gemeinnützigen Vereins statt.

Auf der einen Seite gab es äußere Gründe, die zu diesem Schritt führten: Für die Verwaltung der „Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte“, welche bislang das Philosophische Seminar beherbergte, wurde das Seminar aufgrund seiner Größe und der mannigfachen Angebote zur Herausforderung. Durch die Selbständigkeit können beide Institutionen den Blick wieder verstärkt auf die gemeinsamen Inhalte richten, vor allem in der Forschung. Die bisherigen Publikationsorgane – Buchreihen und Zeitschriften – sowie die Cusanus-Forschung bilden auch in Zukunft gemeinsame Arbeitsgebiete. Mit der Verlagerung der Aktivitäten des Seminars in den Stuttgarter Raum und aufgrund von Arbeitsverbindungen nach Fulda lag es zudem nahe, diesen Lebensbedingungen auch die äußere Form anzupassen. So können die Weiterbildung, aber auch die Lehre ihre Tätigkeiten leichter und direkter durchführen. – Harald Schwaetzer bleibt weiterhin akademischer Leiter des wissenschaftlichen Initiativkreises der Kueser Akademie, die er einst mitbegründet hat.

Auf der anderen Seite möchten diejenigen, die im PHILOSOPHISCHEN SEMINAR tätig sind, Form und Gestaltung der Institution in einem möglichst hohen Maße an die Realität der hier lebenden Ideen und Intentionen angleichen. In diese Richtung ist nunmehr ein erster, zunächst formaler Schritt getan. Weitere werden folgen, die Formen der Zusammenarbeit bis in die Ausgestaltung der Arbeitsverträge betreffend, aber auch die Anpassung der institutionellen Formen an die geistigen Inhalte und menschlichen Begegnungen. An der Ausrichtung und den Aufgaben des Philosophischen Seminars ändert sich durch die Gründung nichts. Es umfasst weiterhin die Bereiche Forschung und Lehre sowie die Weiterbildung LEBENDIGE PHILOSOPHIE. Dazu kommt das BEGLEITSTUDIUM PHILOSOPHIE.

Sie ist Ergebnis eines Entwicklungsprozesses, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Philosophische Seminar seit geraumer Zeit führen, und öffnet einen Raum, die Angebote in Forschung, Lehre und Weiterbildung genauer zu profilieren und umzusetzen.

Zur Gründung versammelten sich am 19. Juli zwölf Menschen in dem bei der großen Hitze angenehm kühlen Gemäuer des Kloster Machern, dem derzeitigen Sitz des Seminars. Unter der Leitung von Fabian Warislohner wählten die Anwesenden nach Verlesung, Diskussion und Verabschiedung der Satzung das bisherige Leitungsteam auch zum Gründungsvorstand: Harald Schwaetzer zum 1. Vorsitzenden, Lydia Fechner zur 2. Vorsitzenden und Johanna Hueck zur Schatzmeisterin.

Zu Beginn der Versammlung hat es eine kurze Besinnung auf Idee und Intention des Philosophischen Seminars gegeben. Ziel ist es, aus dem aktiven und existentiellen Erkenntnisvollzug des Einzelnen heraus gemeinsam mit allen Beteiligten Arbeitsformen zu entwickeln und zu pflegen, die jedem die Möglichkeit geben, des „Menschen Maß“ als „ein Bild der Gottheit“ im Sinne von Friedrich Hölderlin zu verwirklichen, so dass sich im vielfältigen Zusammenklang ein Raum bildet, in dem Neues entstehen und sozial wirksam werden kann.

Der Gründungsakt wurde durch eine Kunst-Aktion mit dem Bildhauer und Philosophen Christoph Schomann besiegelt: Eine kleine, von einem Bergkristall gekrönte Holzskulptur wurde mittels des an diesem Tage überreichen Sonnenlichtes, durch ein Brennglas gebündelt, an verschiedenen Stellen in schwarze Kohle verwandelt, damit sich aus dieser in Zukunft ein klarer Diamant bilde – symbolisiert durch einen das Holz krönenden Bergkristall.

Abschließend wurde die Gründung des eigenen Trägervereins sowie der Semesterabschluss bei einem reichhaltigen Buffett von allen Anwesenden gefeiert.